Verrenberg HistorischDie Familie Johann Friedrich Ludwig Zorn
(1733-1808) in Verrenberg


Johann Friedrich Ludwig Zorn schreibt an den Fürsten - 1795
Im Hohenloher Zentralarchiv findet sich unter Ba 35 Bü 784 folgendes:
Johann Friedrich Zorn schreibt an den Fürsten. Es geht um den Hofverkauf (Haus 17) seines Nachbarn Johann Michael Zöller:
Durchlauchtiger Fürst gnädigster Fürst und Herr, Herr!
Mein Mitbürger Hans Michael Zöller dahier hat sich dringender Schulden wegen genöthiget gesehen einen beträchtlichen Theil seiner Hofgüther zu veräußern und die gnädigste Erlaubnis erhalten solche an den Hof Lifferanten Jud Seligmann von Löhern Steinsfeld als einen dessen Haupt Creditoren verkauffen zu dürfen, der sie auch bereits wie ich erst seit etlichen Tagen erfahren, um 1900f käuflich übernommen, und anjetzo Willens sein solle sie zu zerschlagen, wodurch er sich ohne alle Zweifel einen nahmhaften Profit verschaffen kann weil der Verkäufer Zöller alle auf dem Hofguth hafftenden ……auf seinen übrigen unverkauften Güthern behalten will, und mehrere der hiesigen bemittelten Bürger sich gelegenheit wünschen, einige freier Güther käuflich an sich zu bringen um ihre Kinder darauf versorgen zu können.
Nun hat mich Gott mit 5.Söhnen und 1.Tochter welche bereits in hiesigem Ort verheyrathet ist, gesegnet und, wegen meinem hohen Alter, das mir die viele schwere Arbeit, wie in jungen Jahren nicht mehr erlaubt, sehe ich mich veranlaßt, zu einigen meiner Erleichterung so viel noch bei meinen Lebzeiten zu versorgen, als mir nun möglich und thunlich ist. Dieses bewerkstelligen meine Kinder hinlängliche Nahrung und gnädigster Herrschaft gute Unterthanen in dem hiesigen Ort v…sten zu können, habe ich mich entschlossen die dem Jud Seligmann von dessen Schuldner Michel Zöller pro 1900f.verkaufte Güther auszulösen und auf solche Gülten und Schatzung aber ohne Dienst, wie sie Seligmann auch erhalten zu übernehmen.
Gleich mir aber hiezu die Hochfürstl gnädigste ... Erlaubnis erforderlich seyn solle; also wollte Eure Hochfürstliche Durchlaut ich hierum unterthänigst bitte, und an gnätigster Wi…… meines submitesten Gesuches um so weniger zwischen als meinen Kindern, für welche ich als Vater zu sorgen schuldig bin, und hier die ich solch… Güther auskassung unternehmen dadurch zu ihren künftigen guten Nahrung geholfen und der Zöllerische ….. Jud Seligmann um seine Forderung befriedigt wird.
Ich erstrebe dagegen in der ....
Euer Hochfürstlichen Durchlaucht
Verrenberg
Den 21.Februar 1795
Unterthänigst treugehorsamster Unterthan
Johann Friedrich Zorn

Gründung der Schäfereigesellschaft in Verrenberg - 1801
Im Ortsarchiv Verrenberg gibt es einen Bestand "B 56 Schäfereiwesen 1801-1858"
Mit dem Kauf der Schäfereigerechtsame des herrschaftlichen Hofs Schwöllbronn durch die Gemeinden Schwöllbronn, Unterohrn und Verrenberg, kam es in Verrenberg zur Gründung der Schäfereigesellschaft.
Verrenberg hatte 120 Schafe erkauft, die aufgeteilt in drei Klassen auf 70 Verrenberger aufgeteilt wurden.
Johann Friedrich Ludwig Zornd war in der 1.Klasse. Damit konnte er 3 der 120 erkauften Antheile in Anspruch nehmen. Dazu kam ein Beischlag von 3 Schafen. Damit konnte er 6 Schafe halten.
Diese Schäferei Anteile sollte ursprünglich auf Hof und Gut gebunden sein. Das wäre in seinem Fall das Haus Nr.18.
Diese Bindung wurde aber im Laufe der Jahre nicht mehr beachtet, so dass der Verkauf der Schäferei Anteile unabhängig der Liegenschaften erfolgte.

(1) Johann Philipp Zorn bekommt einen Pfleger zugewiesen - 1829
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 25.November 1829 findet sich folgendes:
Auf Auftrag des Amtsgerichts Pfedelbach wurde dem Philip Zorn wom Gemeinderath ein Pflecher aufgestält. Das er im seine Sache Verwaltet. Dazu ist auf gestelt Matheus Kraft und verpflichtet worden.
Matheus Kraft gibt an das er sich nicht ... aber dem Philieb Zorn seine gieter zu verkaufen weil sie gans in abgang gekommen sint

(1) Johann Philipp Zorn - seine Güter sollen verkauft werden - 1830
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 23.März 1830 findet sich folgendes:
Wurte Gemeinte Retlieg beschlossen das dem Phielieb Zorn sein Haus und Güter verkauft wertem sollen weil er sie nicht mehr geherieg baut werten und im Abgang kommen. So wurde es dem Pfleger auf gegeben sie zu verkaufen
Hatte Johann Philipp Zorn als ältester Sohn den Hof der Eltern übernommen?
Vermutlich handelte es sich um das Haus Nr.18. Anstelle des ganzen Hofes verkaufte er wohl die rechte Hälfte an "jung" Mathäus Schanzenbach.

(1) Johann Philipp Zorn - er will Adam Halt aus dem Haus haben - 1830
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 25.September 1830 findet sich folgendes:
Wurte Gemeinde Retligl. beschl.
Das der Adam Halt bei dem Gemeinde Rat erschienen und giebt an das er was Phielip Zorn einen Vertrag auf 6 Jahre gemacht habe wegen dem Haus Zins und in Philiep Zorn wieter aus seinem Haus haben wolte weil er die helfte verkauft habe.
Adam Halt erklert sogleich das er nicht aus ziehen konte weil seinem Haufen Kinter und wuste nicht wohin weil es vor dem Winter war.
Dan.erklerte sich der gemeinde Rat das er den Adam Halt im Haus auf 6 Jahre behalten müsste oder wirrt im übereinkommen.
Versuch die Zusammenhänge zu klären:
Nach dem Verkauf der rechten Haushälfte war die ihm verbleibende linke Hälfte wohl etwas eng für ihn und die siebenköpfige Familie des Adam Halt.

(1) Johann Philipp Zorn - seine Güter sollen verkauft werden - 1831
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 30.März 1831 findet sich folgendes:
Wurde gemeinderäthlich beschlossen in beisien Michael Zorn und Peter Wenninger, als Anverwandte des Philipp Zorns, wurde dem Philipp Zorn sein Haus und Güter in Bestand hingegeben, weil er sie nicht mehr gehörig bauen konnte, und keinen Ertrag mehr davon habe, sollten sie im Bestand nicht gehen, so wurden sie in Verkauf gebracht, und dieses Geld dem Mattheus Kraft als Pfleger übergeben.
Gemeint war die Philipp Zorn verbliebene linke Haushälfte und Güter.
Der Verkauf erfolgte am 129.06.1831. Käufer war sein seitheriger Mieter Adam Halt, den er eigentlich los haben wollte

(1) Johann Philipp Zorn - seine Freund wollen für ihn sorgen - 1833
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 11.Februar 1833 findet sich folgendes:
Es erschienen des Philip Zorns sein Pfleger Mathäus Graft und sein samtlige Freunde. Michael Zorn, Peter Wenninger, Josef Wenninger, Andreas Ilg und erglerten sich dass sie dem Philip Zorn lebenslänglich um sein Vermögen über sich nehmen, daß er der Common. nicht zu Last fallen konnte.
Wurde beschlossen und von den Freunden underschrieben mit ihren eigene Unterschrift.

(1) Nach dem Tod von Johann Philipp Zorn 1848 erfolgt (verspätet) diese Realteilung - 1851
In der Realteilung wurden als "Intestat Erben" angegeben:
   1. den Bruder Michael Zorn, Bürger und Bauer hier
   2. die Schwester Rosine, Wittwe des weil. Peter Wenninger, gew. Bürgers und Bauern hier
   3. den Bruder Georg Zorn, Bürger und Bauer in Kirchensall

Es war bereits 1848 eine Teilung vorgenommen worden. Der Bruder Georg Michael Zorn (siehe 3.) hatte eine Forderung von 800 fl. gestellt, die aber von den anderen Geschwistern nicht anerkannt wurde. Daher kam es zu einem Prozess. Über diese Zeit wurde die Teilung "gehemmt".
In "fünfter Instanz durch Erkenntniß des K. Civilstants des Obertribunals v, 21. Mai 1851 zum Nachteil des Klägers Georg Zorn entschieden ist, kann endlich Vertheilung der Verlassenschaft vor sich gehen."

Auf welcher Grundlage hatte de rBruder die Forderung von 800 fl. gestellt?

 

Quellennachweis.

Bitzfelder Kirchenbücher (Mikrofilm KB 1503 Band 25 und 26)
Hohenloher Zentralarchiv Nst: Ba 35 / Bü 784
HZA Ba 115 Bd 1181 Amtsrechnungen 1806/07
Ortsarchiv Verrenberg: Gemeinderatsprotokolle
Ortsarchiv Verrenberg: B 56 Beilagen zum Gemeindegüterbuch Band II: Schäfereiwesen 1801-1858
Ortsarchiv Verrenberg: A 318 Nr. 182 Realteilung Philipp Zorn 1851