Verrenberg - Gewanne in Verrenberg im Laufe der Zeit

Verrenberg HistorischVerrenberg - Gewanne in Verrenberg im Laufe der Zeit


Im Hohenloher Zentralarchiv Neuenstein findet sich im Bestand Ba55 Bd79 eine Auflistung der Grund- und Flurstücke der Gemeinde Verrenberg im Jahr 1684.
Daraus kann man u.a. die Flächen der Gewanne und die jeweilige Anzahl der Flurstücke ermitteln.

Die Grundlage dieser Darstellung ist eine Karte, die im Zuge einer Vermessung im Jahr 1818 angefertigt wurde,
Nur die größten, 1684 erwähnten Gewanne, wurden in die Karte eingezeichnet.

Entsprechend der Legende kann auf die flächenmäßige Veränderung der Gewanne geschlossen werden.
Verglichen wurden dabei die Flächenangaben aus dem Gült und Lagerbuch von 1684 mit der Vermessung von 1818.
    ORANGE =>   1818 war das Gewann kleiner, als 1684
    Grün =>  1818 war das Gewann größer, als 1684
    Blau =>   Die Gewanngröße änderte sich zwischen 1818 und 1684 nur unwesentlich.

1684 wurden noch ca. 127 verschiedene Gewanne benannt.
1818 waren es nur noch 87 Bezeichnungen für Gewanne.
Bei der Urvermessung 1839 ging die Zahl weiter zurück.


Nach 1684 ging die Aufteilung einzelner Flurstücke weiter, so daß es 1818 weniger große Flurstücke gab.
Dies scheint primär die ursprünglich großen Acker-Flurstücke betroffen zu haben.
  Anzahl Flurstücke
Größe in Morgen Acker
1684
Acker
1818
Wiese
1684
Wiese
1818
Weinberg
1684
Weinberg
1818
10 2 0 0 0 0 0
7 1 0 0 0 0 1
6 2 1 0 0 0 1
5 1 0 0 0 0 0
4 4 1 0 0 0 1
3 18 11 0 0 2 3
2 40 19 2 6 6 1
Äcker:
Hier ist die "Zerstückerlung" der Flurstücke am besten zu erkennen.
In den Gewannen "Zehn Morgen" und "Im weißen Haus" gab es 1684 je ein Flurstück mit 10 Morgen Fläche.
1684 gab es ein Flurstück mit 7 Morgen im Gewann "Zwerchweg"

Wiesen:
Hier scheinen die Flurstücke schon immer kleiner gewesen zu sein.
Dabei ist von 1684 bis 1818 zu beobachten, dass 1818 sechs Höfe größere Wiesenstücke hatten (~2 Morgen, Viehaltung?),
während sonst auch bei den Wiesen eine "Zerstückelung" in kleinere Flurstücke zu beobachten ist.

Weinberge:
Auch hier ist eine zweiteilige Entwicklung zu beobachten.
1684 hatten am "Verrenberg" die Herrschaften zu Öhringen (12 Morgen), zu Waldenburg (3 Morgen) und zu Pfedelbach (6 Morgen) im Besitz.
Hinzu kamen Spital (1 Morgen) und Stift (3,3 Morgen).
Weitere 22 Morgen verteilten sich auf Bürger aus Verrenberger und umliegenden Ortschaften.

1818 hatten die Hohenloher Fürsten zu Öhringen (17 Morgen)) und Bartenstein (13 Morgen) den größten Teil der Weinberge am "Verrenberg" in ihren Besitz gebracht, wodurch es zu einer Zusammenfassung zu größeren Flurstücken mit bis zu 6 Morgen Fläche kam.
Gleichzeitig wurden viele bürgerliche Weinberge von 1684 bis 1818 (ca. 7 Morgen) weiter "zerstückelt".


Gewanne in Verrenberg im Laufe der Zeit

Die Darstellung bezieht sich auf das Jahr 1684, in dem das Gült- und Lagerbuch erstellt wurde. (Quelle: Hohenloher Zentralarchiv Nst: Ba 55 / Bd 79 1684)

 

Quellennachweis.

Hohenloher Zentralarchiv Nst: Ba 55 / Bd 84 1684