Verrenberg Historisch

Haus Nr. 11 in Verrenberg (Heute: Hinter dem Kriegerdenkmal)



Aufnahme von 2005
Platz wo das Häuslein stand

Aufnahme von 2005
Platz wo das Häuslein stand
Kartenausschnitt aus Katasterkarte 1839; Haus Nr. 11
Urkataster von 1839
 
Kartenausschnitt aus Katasterkarte 1818; Haus Nr. 11
Karte von 1818
 

Lage des Haus im Ort
 



Links: Etwa an Stelle des heutigen Kriegerdenkmals war der alte Feuerlöschteich. Dahinter war das Haus Nr.11

Die Bewohner


Im Gült- und Lagerbuch von 1628 ist Caspar Starck als Eigentümer genannt.
Hatte er in einer seiner beiden Ehen in das Haus eingeheiratet?

In einem undatierten Nachtrag wird sein Sohn Stephan Starck genannt.
Der nächste Nachtrag bezieht sich auf Claus Wüst, der 1628 in einem Nachtrag auch beim Haus 10 genannt wird.
Der nächste Nachtrag bezieht sich auf Hans Georg Uhelin. Nach seinem Tot heiratete seine Witwe Philipp Zent.


Im Gült- und Lagerbuch von 1684 (Seite 34a) ist Philipp Zent als Eigentümer eingetragen. Er musste folgende jährliche Gülth bezahlen:
6 Kreuzer "an Geldt" und
1 Faßnachthuhn

Im gleichen Buch ist Hannß Michel Knorr als Nachbesitzer verzeichnet.

Im Gült- und Lagerbuch von 1740 (Seite 266) ist sein Schwiegersohn Hans Georg Steinbach als Eigentümer eingetragen. Er musste folgende jährliche Gülth bezahlen:
  6 Kreuzer "an Geldt" und
  12 Kreuzer "Vor 1 Faßnacht Huhn"

Nach dem Tod von Hans Georg Steinbach und seiner Frau 1773 wurde Haus und Hof versteigert.
Johann Michael Schrot kaufte u.a. Haus und Scheune um 125fl. um beides sofort an Georg Mathes Krämer weiter zu verkaufen.

Für das Jahr 1774 ist Georg Matthäus Krämer als neuer Eigner eingetragen. Sein Schwiegersohn Georg Michael Schanzenbach war dann mit seiner Hochzeit ab 1800 der neue Besitzer. Zeitgleich übernahm er auch das Haus Nr.31. Naheliegend wäre, dass er das Haus Nr.31. selbst bewohnte und das Haus Nr.11 vermietete.


Gründung der Schäfereigesellschaft in Verrenberg - 1801
Mit dem Kauf der Schäfereigerechtsame des herrschaftlichen Hofs Schwöllbronn durch die Gemeinden Schwöllbronn, Unterohrn und Verrenberg, kam es in Verrenberg zur Gründung der Schäfereigesellschaft.
Verrenberg hatte 120 Schafe erkauft, die aufgeteilt in drei Klassen auf 70 Verrenberger aufgeteilt wurden.
Georg Michael Schanzenbach war in der III.Klasse. Damit konnte er 1 der 120 erkauften Antheile in Anspruch nehmen. Dazu kam ein Beischlag von 3 Schafen. Damit konnte er 4 Schafe halten.
Diese Schäferei Anteile sollte ursprünglich auf Hof und Gut gebunden sein. Das wäre in seinem Fall das Haus Nr.11 oder doch Haus Nr.31?.
Diese Bindung wurde aber im Laufe der Jahre nicht mehr beachtet, so dass der Verkauf der Schäferei Anteile unabhängig der Liegenschaften erfolgte.


1817 wird im Im Unterpfandsbuch die Witwe des Andreas Frank als Besitzerin angegeben. Hatte sie das Haus in diesem Jahr gekauft, oder war sie mit ihrem Mann dort schon länger sesshaft?

Im Messbuch von 1818 wird als Besitzer die Witwe des Samuel Andreas Frank genannt.
Haus Nr: 1818: Nr.11  1839: Nr.11
Besitzer: Witwe des Samuel Andreas Franck
Garten 0,032 ha
Wiese ---
Acker 0,17 ha
Weinberg ---
Wald ---
Bemerkung  

Bei der Erstellung des Urkatasters 1839 werden als Eigentümer ihr Sohn Georg Frank genannt.

Die Witwe des Georg Frank verkauft nach dessen Tod in öffentlicher Versteigerung 1857 das baufällige Haus.
Im Eintrag im Kaufbuch vom 16.02.1857 ist das Objekt so beschrieben:
Part. No.39 "36 Ruth Sommergarten neben Johann Binhammer und dem Ortsfeuersee nebst"
Part. No.40 "23 Ruth Hofraum und hausplatz allda"


Linke Karte: Ausschnitt aus der Servitutenkarte von 1858 mit den Parzellen 39 und 40
Rechte Karte: Kombination der Karte von 1839 und einem aktuellen Luftbild. Hier ist die Lage des Haus Nr. 11 gut erkennbar.


Käufer war Jacob Utz um 22fl.. Es wurde von ihm abgebrochen.
Diese Fläche scheint später zum Haus 10b gehört zu haben.


Bauliche Entwicklung


Im Gült- und Lagerbuch von 1628 wird der Hof so beschrieben:
"Gibt von seinem Häuslein und Hofstatt ..."

Im Gült- und Lagerbuch von 1684 (Seite 34a) wird der Hof so beschrieben:
"Von einem Häuslein bey der Werren...

Im Gült- und Lagerbuch von 1740 (Seite 268) wird der Hof so beschrieben:
"... Bestehet in einem Häuslein bey der vor alters so genannten Wörren ...

In der Zeit von 1818 bis 1856 gab es keine bauliche Veränderungen.

Im Gemeinderathsprotokoll vom 17.Februar 1847 heist es zu einem Gesuch von Johann Georg Frank:
" ... daß sein Haus sehr baufällig ist und abgebrochen werden müsste wenn es nicht repariert werden könnte ..."

Es wurde dann 1856 abgebrochen.

Im Schätzungsprotokoll von 1896 wird ein Schuppen des Nachbarn Leonhard Hofmann (Haus Nr.10b) an dieser Stelle beschrieben.

Lager- und Gültbücher, Vermessungen, (Ur)Kataster


Gült- und Lagerbuch 1628

Gült- und Lagerbuch 1684

Gült- und Lagerbuch 1740

Messbuch 1818

Urkataster 1839

Nachtrag zum Primärkataster, 1856

Nachtrag zum Primärkataster Verrenberg , 1856; Haus 11 Nachtrag zum Primärkataster Verrenberg, 1856; Haus 11

Nachtrag zum Primärkataster, 1877

Nachtrag zum Primärkataster 1877, Haus 11 in Verrenberg
 

Quellennachweis.

Vermessungsamt Künzelsau: Primärkataster 1833
Hohenloher Zentralarchiv Nst: Ba 55 / Bd 89 (1716) 1740-1800
Hohenloher Zentralarchiv Nst: Ba 55 / Bd 79 1684
Hohenloher Zentralarchiv Nst: Ba 55 / Bd 75 1628
Staatsarchiv Ludwigsburg F 192 II / Bü 1452: Durchgreifende Gebäudeschätzungen, Gde. Verrenberg
Ortsarchiv Verrenberg: Unterpfandsbuch
Hohenloher Kreisarchiv: Der Hohenloher Bote; 1857
Ortsarchiv Verrenberg: Messbuch von 1818
Ortsarchiv Verrenberg: B 56 Beilagen zum Gemeindegüterbuch Band II: Schäfereiwesen 1801-1858
Ortsarchiv Verrenberg: B 72 Haus 11, 1857