Verrenberg HistorischDie Familie Carl Christian Knappenberger
(1838-1914) in Verrenberg

Klage u.a. gegen Christian Knappenberger wegen Nachtruhestörung - 1860
Im "Schultheißenamt Protokoll" vom 30.April 1860 findet sich folgendes:
Der hiesige Polizeidiener Johann Weiß hat in Beiseyn des Nachtwächters Michael Ahles von hier zur Anzeige gebracht daß am Sonntag Nachts zwischen 12 u 1 Uhr ledige Persohnen im hiesigen Orte auf der Straße sehr großen Unfug durch Lärmen und Raufereien verübt haben und zwar
Gottlieb Hottmann vom Lindelberg
Zöllers Knecht
Gemeindepflegers Knecht
Christian Braun v Rappach im Dienst bei Ludwig Mugele hier
ferner
Christian Knappenberger, die weiteren anwesenden habe ich nicht gesehen aber der Nachtwächter Ahles welcher der Rauferei zuerst anwesend war, kann die weiteren anwesenden mit Namen benennen.
Ich habe in den 3.hiesigen Wirthhäusern am 10 Uhr abgebotten und am 11 Uhr noch einmal nachgesehen, bei dieser Nachsicht haben sich dem Lindenwirth Carle und Mornhinweg seine Gäste aus dem Wirtshause entfernt in der Sonnen Wirtschaft haben sich eben die oben angeführten noch befunden, und wie sie später nach Hause sind diesen Unfug verübt.
Johann Weiß
Ebenfalls gibt die Ehefrau des Johann Webers mit Namen Catharina daß sie bei dieser Rauferei der Knecht des Gemeindepflegers angetastet und hat mich aus meinem Hause ziehen wollen auch haben noch mehrere Steine nach mir geworfen weil ich nach meinem Mann welcher auch bei dieser Rauferei anwesend war gesehen habe
Catharina Weber
Der Nachtwächter Michael Ahles gibt daß über diesen Persohnen welche der Polizeidiener Weiß zur Anzeige gebracht hat auch bei diesem Unfug anwesend gewesen sei; Johann Schanzenbach weiter weiß ich nichts anzugeben
Michael Ahles
Beschluß
Die angezeigten zur Vernehmung auf Mittwoch den 2.Mai 1860 früh 7 Uhr auf das hies Rathaus vorzuladen

Verhandelt den 2.Mai 1860
vor dem Schultheißenamt und den anwesenden Urkunds Persohnen Gemeinderath Hörger und Adam Bort
Auf die am 1.Mai d.J. von dem Polizeipersonal zur anzeige gebrachte Persohnen wurden auf die heutige Tagforth zur Vernehmung vorgeladen wovon in Persohn erschienen sind
1. Gottlieb Hottmann
2. Christian Braun
3. Christian Knappenberger
4. Georg Bäuerle
5. Friedrich Ruth
6. Johann Schanzenbach
Die Angezeigten wurden je nach einander vernommen und zwar zuerst
Gottlieb Hottmann vom Lindelberg
1. Derselbe gibt an ich kannn nicht verweigern daß ich mich zu der angegebenen Stunde im hiesigen Ort aufgehalten habe, ich habe beim Sonnenwirth 1 Schoppen getrunken und kann aber nicht angeben welche Zeit es gewesen ist wo ich mich von der Sonnenwirthschaft entfernt habe weiter weiß ich nichts anzugeben
2. Christian Braun von Rappach gibt an
Ich habe mich am Sontag Nachts bis 11 Uhr in der Sonnenwirthschaft wie es zum 2ten mal abgebotten war aufgehalten, und als ich mich mit meinen Kammeraden da entfernt habe so haben wir ein Geschrei vernommen wie wenn es in einem Ort Händel gebe, wir sind darauf zu und haben den Nachtwächter Weber und den Gottlieb Hottmann vom Lindelberg welche Wortwechsel mit einander verübt haben angetroffen und die haben wir uns vielleicht 1/2 Stunde aufgehalten weiter weiß ich nichts anzugeben
3. Friedrich Ruth von Gleichen gibt an ich gebe das nehmliche an wie Christian Braun
4. Christian Knappenberger gibt an
ich habe mich m 11 Uhr von der Sonnenwirthschaft wo einnige Schoppen Wein getrunken habe entfernt, und da .... ich neben dem Nachtwächter Weber ...... und der hat zu mir gesagt wo hinaus heute noch ich habe ihn aber keine Antwort geben der selbe ist mir aber nach gelaufen und hat Schimpfworte gegen den Gottlieb Hottmann ausgestoßen und da habe ich 1/4 Stunde verweilt weiter weiß ich nichts anzugeben
5. Gottlieb Beuerle von Neuenstein gibt an ich habe mich um 11Uhr von der Sonnenwirtschaft entfernt und habe mich noch ein wenig auf der Straße verweilt indessen hat der Nachtwächter Weber mit dem Gottlieb Hottmann vom Lindelberg einen Wortwechselstreit angefangen und da habe ich mich 1/2 Stunde verweilt weiter weiß ich nichts anzugeben
6. Johann Schanzenbach gibt an ich bin um 11Uhr aus ......... Hause wo ich im Dienste stehe nehmlich bei Sonnenwirth Zorn gegangen um das Wasser abzuschlagen und als ich dastand so habe ich ein Geschrei gehört allwo ich auf dieses zuging so hatte ich den Nachtwächter Weber und Christine Friedrich Ruth von Gleichen angetroffen, welche ein Geschrei verübt haben und da habe ich zu denen gesagt sie sollen ihr Geschrei bleiben lassen im Ort, es sei eine Schande auch habe ich zum Nachtwächter gesagt er solhe die Sache morgen melden und nach Hauße weil er betrunken sei und von da an bin ich nach Hause. weiter weiß ich nichts anzugeben
Johann Weber als Nachtwächter hierüber vernommen gibt an ich gebe hier nicht zu Protokoll den ich habe was ......... anbelangt schon beim K Oberamtsgericht eingeklagt und mir die Antwort ertheilt das ich hier einen Protokollaufnahme verweigern soll
Michael Ahles erklärt daß der Johann Weber zu ihm in sein Haus gekommen sei und habe zu ihm gesagt er solle mit ihm gehn er wolle in einer ............. auf dieses sei er mit ihm gegangen biß an das Sonnenwirthshauß und als wir ein wenig da gestanden sind so ist der Gottlieb Hottmann und der Christian Knappenberger aus dem Hofraum des Sonnenwirth heraus undsind dieselben mit dem Weber in Wortwechsel gerathen dies war gewesen zwischen 12 und 1 Uhr
Beschluß
Da also der Polizeidiener seiner ...... nachgekommen und 2.mal in der Sonnenwirthschaft abgebotten die betreffenden aber nicht folge geleistet und beim nach Hause gehen nach der Polizeistunde und zwar zwischen 12 u 1 Uhr Lärmen verübt haben diesmal mit einer Verwarnungstrafe zu ahnden und zwar
Den
Gottlieb Hottmann mit 1fl.
Christian Braun v Rappach 1fl.
Christian Knappenberger 1fl.
Georg Bäuerle von Neuenstein 1fl.
Friedrich Ruth v Gleichen 1fl.
Johann Schanzenbach 30x
und die Sportel von 54x zu verurtheilen.
Die gestraften wurden unter Belehrung des recurses das Straferkenntniss eröffnet worüber beide erklären daß sie die Strafe anerkennen und auf den Rekurs verzichten

Carl Christian Knappenberger will für seine Braut das Bürgerrecht - 1861
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 18.Februar 1861 findet sich folgendes:
Es erschien Carl Christian Knappenberger 22 1/4 Jahr alt Sohn des Georg Friedrich Knappenberger Bürger und Witwer von hier und trägt vor:
Ich habe mich mit der Christina Wilhelmina ehliche Tochter des Georg Th…. Braun Bürger und Bauer in Rappach Oamts Weinsberg ehlich versprochen und bitte daher meine Verlobte in das hiesige Bürgerrecht aufzunehmen Behufs dieses Gesuchs hinterlegt Bittsteller einen von dem Gemeinderath Rapbach beglaubigten Geburtsbrief vor, wornach dieselbe ein gutes Prädikat und an Vermögen von ihren Eltern welche sich mit der Einverstandenen Verlobung erklärt haben 800f. bekommt.
Bittsteller selbst darf an seinem Gutskaufschilling welchen er mit seinem Vater Friedrich Knappenberger abgeschlossen hat 1000f. als Heurathgut abrechnen.
Da also der Nahrungsstand für gesichert erscheint und hierorts der Fall nicht zutrifft um welchen der Bürgerausschuß um seine gutächterliche Äußerung zu vernehmen wäre so wurde einstimmig
Beschlossen
Dem bittsteller seiner Verlobten das hies. Bürgerrecht zu ertheilen, mit dem Anfügen, daß wenn dem Bittsteller seiner Minderjährigkeit wegen der noch nachzusuchende Dispensation von höhere Behörde nicht entsprochen werde vorstehender Beschluß aufgehoben sei.

Carl Christian Knappenberger will für seine Braut das Bürgerrecht Teil 2 - 1861
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 18.März 1861 findet sich folgendes:
II
Nachdem nun dem Carl Christian Knappenberger die nachgesuchte Dispensation von der Minderjährigkeit Behufs seiner Verehlichung mit der ledigen Christianna Braun von Rappach durch Regierungs Dekret vom 5ten Merz 1861 gegen einer Sportel von 30f. ertheilt worden ist, so wird hiemit der vorstehende Beschluß vom 15.Febr. d.J. aufrecht erhalten und angesezt:
a. Dem Bräutigam
  für Feier Aimer und Obstbäume 2f. 42x.
  für Nachtwache 6f.
b. Der Braut
  Bürgerannahmegebühr 5f.
  Weißenhausgebühr 30x.
  Aufwärter 6x.
Summa 14f. 18x.

Carl Christian Knappenberger erwirbt das aktive Bürgerrecht durch Heirat - 1860
In der Liste zum aktiven Bürgerrecht im Ortsarchiv findet sich folgendes:
Art der Erwerbung des Bürgerrechts: durch Geburt
Art und Zeit des Eintritts in das aktive Bürgerrecht: 18.Februar 1861

Carl Christian Knappenberger leistet eine Bürgschaft für Wilhelm Massa - 1875
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 03.September 1875 findet sich folgendes:
Dem Christian Knappenberger wurde Behufs Bürgschaftsleistung für Wilhelm Massa hier für ein im Gruntbuch erkauftes Gütchen
Bezeugt
Daß er derzeit ca. 1500f. Vermögen besitze

Klage des Christian Knappenberger gegen seinen Bruder Johann - 1879
Im "Schultheißenamt Protokoll" vom 05.Dezember 1879 findet sich folgendes:
Auf Klage des Christian Knappenberger v hier gegen seinen Bruder Johann Knappenberger hier entwendung einiger Handvoll Dinkel betreffend, hat der Kläger auf Strafandrohung des Bekl. Verzichtet

Die Kinder des Christian Knappenberger sind krank - 1880
Im "Schultheißenamt Protokoll" vom 10.Juli 1880 findet sich folgendes:
Schullehrer Stecher ließ das Schultheißenamt heute in Kentniß setzen daß die 4. die Schule besuchenden Kinder des Christian Knappenberger hier, heute wegen Krezeausschlag aus der Schule entlaßen worden seyen.
Den Christian Knappenberger sofort vorgerufen
gibt auf vorhalten an
Wir erkennen die Krezen nicht, ich wußte nicht, daß meine Kinder Kräzen hatten, ich werde heute noch nach ärzlicher Hilfe gehen.
Nachweis durch schriftl. Urkunde ist binnen 10 Tagen zu leisten

Christiane Elisabethe Katharine Knappenberger wird ein Dienstbuch ausgefertigt - 1880
Im Verrenberger "Verzeichnis der Dienstbücher" steht, dass ihr am 17.07.1880 ein Dienstbuch ausgefertigt wurde.
Sie war ca. 16 Jahre alt.

Christian Knappenberger war in Gant geraten, seine Liegenschaft wurde verkauft - 1880
Im Kaufbuch findet sich am 16.09.1880 / 21.10.1880, dass in der Zwangsvollstreckungssache gegen Carl Christian Knappenberger vom Königl. Amtsgerichts Öhringen der Zwangsverkauf seiner Liegenschaft "im öffentlichen Aufstrich" angeordnet wurde.

Seine Hälfte des Hofes Nr.2 wurde am 21.10.1880 verkauft.

Der Sohn Christian Knappenberger wird beim Mundraub erwischt - 1885
Im "Schultheißenamt Protokoll" vom 23.September 1885 findet sich folgendes:
Auf Anzeige des Weinberghüters Gottfried Lederer hier wurde der ledige 14 Jahre alte Christian Knappenberger Sohn des Taglöhners Christian Knappenberger von hier wegen Entwendung von Feldfrüchten (Trauben) zum unmittelbaren Genuß auf Grund des Art. 36 Zif.2 des Polizei Straf. Ges. um 2M gestraft, eventual 1 Tag Arrest
Beil. no 103

Katharina Rosina Knappenberger wird ein Dienstbuch ausgefertigt - 1897
Im Verrenberger "Verzeichnis der Dienstbücher" steht, dass ihr am 17.10.1897 ein Dienstbuch ausgefertigt wurde.
Sie war ca. 15 Jahre alt.

Carl Christian Knappenberger wird gestraft - 1899
Im "Schultheißenamt Protokoll" vom 14.März 1899 heist es:
Auf Anzeige des Polizeidiener Görtz hat der Taglöhner Michael Schluchter von hier am Sontag den 12.März d.J. Nachts zwischen 11 u 12 Uhr in betrunkenem Zustand einen Ruhestörenden Lärm verursacht, wobei sämtliche Nachbarn in der Umgebung der Wernerischen Wirtschaft sowie deren Kinder vom Schlaf gewekt wurden.
Michael Schluchter vernommen gibt an
es ist richtig daß ich gelärmt habe aber Karl Lederer und Friedrich Knappenberger und Christoph Wiedemann haben mich dazu gereizt
Beschluß
Michael schluchter wurde um 3M gestraft und ihm eine Belehrung geben, daß er binnen 2Mahl 24 Stunden den Rekurs einreichen könne von 8Uhr morgens an gerechnet
Auf Angabe des Michael Schluchter daß ihn Karl Lederer und Friedrich Knappenberger Christoph Wiedemann dazu gereizt haben wurden dieselben vernommen und geben an nehmlich Christoph Wiedemann er habe nicht gelärmdt er habe Ruhe stiften wollen und so sei er auch dazukommen die Zeit kann er nicht genau angeben aber nach Polizeistunde sei es gewesen.
Friedrich Knappenberger vernommen gibt an Michael Schluchter war der schuldige Teil der hat uns gereizt
Beschluß
Dem Christoph Wiedemann und Friedrich Knappenberger um je 2M zu strafen.
Karl Lederer um 1M zu strafen.
Mit der Belehrung innerhalb 2 mahl 24 Stunden von Mittag 11 Uhr gerechnet den Rekurs zu ergreifen

 

Quellennachweis.

Bitzfelder Kirchenbücher (Mikrofilm KB 1503 Band 25 und 26)
Ortsarchiv Verrenberg: Feuerversicherungsbuch von 1896
Ortsarchiv Verrenberg: Feuerversicherungsbuch von 1869
Ortsarchiv Verrenberg: Schätzungsprotokoll von 1869
Ortsarchiv Verrenberg: Gemeinderatsprotokolle
Ortsarchiv Verrenberg: Schultheißen-Amt Protokoll
Ortsarchiv Verrenberg: Verzeichnis aktiver Bürger ab 1828
Ortsarchiv Verrenberg: A 179 Verzeichnisse der ausgestellten Dienstbücher und Arbeitsbücher 1851-1937