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Haus Nr. 43 in Verrenberg 1818 Nr.45 (Turmgasse 4) |
Aufnahme 2005 |
Aufnahme 1962 |
Historische Aufnahme ca. 1937 |
Historische Aufnahme |
Urkataster von 1839 |
Lage des Haus im Ort |
Die Bewohner
Im Lagerbuch von 1628 (Seite 636ba) wird
Oßwald Graft als Eigner genannt. Der Platz wird so beschrieben:
"Ein Viertel Graßgarten, wo daß Hauß und Scheuren gestanden ..."
Als nächstes ging der leere Platz auf
Leonhard Keppler über.
Im Lagerbuch von 1684 (Seite 24a) wird Lienhard Cäppler als Besitzer dieses "Graß und Baumbgarten" genannt.
Er wohnte im Haus Nr.22.
Als nächster Eigentümer wird in einem Nachtrag zum Lagerbuch von 1684 Matthes Krämer genannt.
Er war der Schwiegersohn des oben genannten Lienhard Cäppler.
Im Lagerbuch von 1740 (Seite 226) wird Hannß Georg Preuninger als Besitzer eines Häusleins und dran gebautes Scheuerlein genannt.
Sein Stiefsohn (lt. Amtsrechnungen 1759/60) Leonhard Beyerbach erkaufte das auf 105fl. taxierte Häuslein von ihm.
Nach seinem Tod verkaufte die Witwe das Haus. Der Käufer war 1787 Georg Simon Ehrenfeld. Er zog 1810 nach
Jagstberg, aber bereits 1796 ging das Haus auf Johann Michael Frank über.
Gründung der Schäfereigesellschaft in Verrenberg - 1801
Mit dem Kauf der Schäfereigerechtsame des herrschaftlichen Hofs Schwöllbronn durch die Gemeinden Schwöllbronn, Unterohrn und Verrenberg, kam es in Verrenberg zur
Gründung der Schäfereigesellschaft.
Verrenberg hatte 120 Schafe erkauft, die aufgeteilt in drei Klassen auf 70 Verrenberger aufgeteilt wurden.
Johann Michael Frank war in der
III.Klasse. Damit konnte er
1 der 120 erkauften Antheile in Anspruch nehmen. Dazu kam ein
Beischlag von 3 Schafen. Damit konnte er 4 Schafe halten.
Diese Schäferei Anteile sollte ursprünglich auf Hof und Gut gebunden sein. Das wäre in seinem Fall das Haus Nr.43.
Diese Bindung wurde aber im Laufe der Jahre nicht mehr beachtet, so dass der Verkauf der Schäferei Anteile unabhängig der Liegenschaften erfolgte.
Im Messbuch von 1818 wird Johann Michael Frank als Besitzer genannt.
1820 verkaufte Johann Michael Frank sein
"Söldners Gütlein" an seinen Schwiegersohn Peter Ilg aus Schwöllbronn um 1100fl.
Bei der Erstellung des Urkatasters 1839 wurde als Eigentümer obiger Peter Ilg genannt. Aus seiner Ehe überlebten keine Kinder!
Peter Ilg wurde 1853 vergant und musste Haus und Hof verkaufen.
Am 12.08.1853 verkaufte Peter Ilg sein ganzes "Güthlein" an Johann Georg Feinauer um 1374fl.
Der Verkäufer behält sich die Nutzung der "äußere Kämmerlein" vor, wie auch den Zutritt zur Stuben.
Im Feuerversicherungsbuch von 1869 wird Johann Georg Feinauer wieder als Besitzer genannt.
Aus seiner Ehe gab es keine überlebende Kinder.
Daher verkaufte er den kompletten Hof am 05.01.1882 an seine Nichte und deren Mann Karl Christian Kühner um 6000 Mark.
Johann Georg Feinauer sicherte sich, seiner Frau und seiner Mutter das Wohnrecht im Haus.
Die Hofstelle wird so beschrieben:
Auszug aus der Servitutenkarte von 1858 |
43 |
61 met. ein 1.stokiges Wohnhaus mit getremten Keller
22 met. Scheuer unter einem Dach
11 met. Wohnanbau
6 met. Scheueranbau
11 met. Schweinestall u Bakofen
47 met. Hofraum |
148/2 |
71 met. Gras und Baumgarten hinter dem Haus zwischen P.148 und Hofraum zu No.43
mit Nutzungsrecht des 1/4 Theil Betrag der Friedrich Jörgschen Eheleute |
149 |
4,2 met. Gemüsegarten neb. dem Haus Geb. No. 43 und 44 |
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Es werden noch Wiesen, Äcker etc. aufgezählt, die imKauf inbegriffen sind.
Es wird erzählt, dass deren Enkelin Luise Wilhelmine (geb. 11.09.1901) ihre Kindheit hier verbrachte.
Im Feuerversicherungsbuch von 1896 wird Karl Christian Kühner als Besitzer genannt.
Am 22.01.1897 fand der erste von drei "Aufstrich" zum Verkauf der Liegenschaft des Karl Christian Kühner aus dessen Konkurs statt.
Die Gebäude werden wie folgt beschrieben:
"1 ar 57 met. Ein einstokiges Wohnhaus mit gedrehmten Keller und Scheuer unter einem Dach, ein Wohnanbau und Scheueranbau Schweinestall u. Hofraum mitten im Dorf ... mit Wohnungsrecht des Georg Feinauer belastet."
Käuferin der Hofstelle und einiger Flurstücke war seine Stieftochter Rosine Christine Feinauer um 800 Mark.
1920 ist dann Christine Kühner (die Mutter) als Besitzer genannt, war die Tochter gestorben, ausgewandert oder einfach weggezogen?.
1926 war Friedrich Waldbüßer auf dem Haus.
Die Familien Friedrich Waldbüßer und Wilhelm Herbst hatten vermutlich 1933 die Häuser
Nr.19 und Nr.43 getauscht.
Ihm folgte sein gleichnamiger Sohn Wilhelm Herbst.
Heute wohnt an gleicher Stelle, aber neuem Haus, Heinz Herbst.
Bauliche Entwicklung
Im Lagerbuch von 1628 heist es:
"Ein Viertel Graßgarten, wo daß Hauß und Scheuren gestanden ..."
Im Lagerbuch von 1684 heist es:
"Graß und Baumbgarten, worauf vor Zeiten ein Hauß gestanden, beym Rathauß ..."
1740 lesen wir:
"Zu Hieubigen Georg Michael Scheuflers Vermachten Johannes von Olnhaußen Guth gehört ferner und besitzt
Hans Georg Preuninger s Wittib
Ein Häußlein und dran gebautes Scheuerlein, auf einem von Burkhard Rappen erkauft und in obernamtes Guth gehörig
1/2 Viertel vorhern Graß Gartten, zwischen Burkhard Rappen und dem Kirchlein, ansonsten aber aller Orthen dem
Weeg gelegen."
So könnte man grob Schätzen, dass dieses Haus um 1700 auf einem zuvor
unbebautem Platz errichtet wurde. Auf der Zeichnung Creuzfelders von 1670 ist dieser Platz links von der Kirche
unbebaut.
In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1869 sieht man einige Details zum Haus
(Als Maß dürfte der württembergische Fuss mit 28,65cm gemeint sein. Das vierte Maß in der dritten Spalte ist vermutlich die Höhe des Daches)
Name |
Beschreibung des Gebäudes |
Von der Versicherung ausgenommene Bestandtheile |
Versicher- ungs- anschlag |
Classe |
Umlage Capital |
Bemerkungen |
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke |
Länge, Breite, Höhe |
Gelaße |
Dachdeckung |
Umfassungs- und Giebelwände |
Feuergefährliche Einrichtungen |
als unzer- störbar |
wegen des Anspruchs auf Baubeiträge |
heizbare Zimmer |
gegypste Kammern |
gewöhnliche Kammern |
Küchen |
Stallungen |
sonstige Gelaße |
Georg Feinauer |
Ein einstockiges Wohnhaus von Fachwerk mit Giebedach nebst dem einstockigen Anbau von Fachwerk mit Giebeldach |
21,8' 23' 9,5' 14'
14,3' 9' 9' 8' |
1. |
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1 |
1 |
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1 geb. Keller (1) 2 Dachböden mit 1 Kammer
1 Kammer 1 Dachboden |
Ziegel |
gem. Fachwerk
gem. Fachwerk |
--
Haus Verbindung |
Fundament Keller u. Sockelmauern |
--- |
425
75 |
IV |
531,15
93,45 |
alter Anschlag 400f./neu (1861) |
In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1896 sieht man einige Details zum Haus
(Als Maß dient der Meter.)
Name |
Beschreibung des Gebäudes |
Ausgenommene Bestandtheile |
Versicher- ungs- anschlag Mark |
Klasse |
Umlage Kapital Mark |
Bemerkungen |
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke |
Länge, Breite, Höhe in Metern |
Gelaße |
Dachdeckung |
Umfassungs- und Giebelwände |
Feuergefährliche Einrichtungen und Klassenbegründung |
heizbare Zimmer |
unheizb. Zimmer u gegypste Kammern |
gewöhnliche Kammern |
Küchen |
Stallungen |
sonstige Gelaße |
Kühner Christian |
1 stockiges Wohnhaus neben der Kirche von Favhwerk unter Giebeldach |
5,90 6,65 2,40 Dach 3,90 |
1 |
|
1EG 1 Dachboden |
1 EG |
|
1 geb Keller (1) |
Dachplatten |
teils ausgem. teils Fachwerk |
geschlierfes |
Mauern unter Erdgeschoßfußboden |
1000 |
|
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Alter ca. 200 Jahre Unterhaltung mittelmäßig |
(1) geb. Keller => geb[ühnter] Keller => ein Keller ohne Gewölbe, also mit Balkendecke
In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1896 sieht man einige Details zur Scheune
(Als Maß dient der Meter.)
Name |
Beschreibung des Gebäudes |
Ausgenommene Bestandtheile |
Versicher- ungs- anschlag Mark |
Klasse |
Umlage Kapital Mark |
Bemerkungen |
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke |
Länge, Breite, Höhe in Metern |
Gelaße |
Dachdeckung |
Umfassungs- und Giebelwände |
Feuergefährliche Einrichtungen und Klassenbegründung |
heizbare Zimmer |
unheizb. Zimmer u gegypste Kammern |
gewöhnliche Kammern |
Küchen |
Stallungen |
sonstige Gelaße |
Kühner Christian |
1 stockiger Scheuer unter gleichem Dach ohne eigene Wand angebaut |
7,50 6,65 3,30 Dach 3,90 |
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1 |
1 Tenne 1 Bare |
Dachplatten |
teils ausgem. teils Fachwerk |
geschlierfes |
Mauern unter Erdgeschoßfußboden |
1000 |
|
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Alter ca. 200 Jahre. Unterhaltung mittelmäßig |
Hier eine Skizze ser Situation von 1896
1964 wurde dann das alte Haus abgebrochen und das neue gebaut. Zuvor scheint es
keine wesentlichen baulichen Veränderungen gegeben zu haben.
Lager- und Gültbücher, Vermessungen, (Ur)Kataster
Gült- und Lagerbuch 1628 |
Gült- und Lagerbuch 1684 |
Gült- und Lagerbuch 1740 |
Messbuch 1818 |
Urkataster 1839 |
Plan von 1876 (Umbau der Schulräume)
Nachtrag zum Primärkataster 1877
Situationsplan 1894 - zum Anlass des Neubaues des Haus Nr.42
Für eine vergrößerte Darstellung einfach auf das Bild klicken.
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Nachtrag zum Primärkataster 1914
Quellennachweis.
Hohenloher Zentralarchiv Nst: Ba 55 / Bd 89 (1716) 1740-1800
Hohenloher Zentralarchiv Nst: Ba 55 / Bd 79 1684
Hohenloher Zentralarchiv Nst: Ba 55 / Bd 75 1628
Vermessungsamt Künzelsau: Primärkataster 1833
Ortsarchiv Verrenberg: Kaufbücher
Ortsarchiv Verrenberg: B 71 Kaufbuch Bd.7
Ortsarchiv Verrenberg: B 78 Kaufbuch Teil 14 1881-1890
Ortsarchiv Verrenberg: B 79 Kaufbuch Teil 16 1890-1899
Ortsarchiv Verrenberg: Feuerversicherungsbuch von 1896
Ortsarchiv Verrenberg: Feuerversicherungsbuch von 1869
Ortsarchiv Verrenberg: Schätzungsprotokoll von 1869
Ortsarchiv Verrenberg: Messbuch von 1818
Ortsarchiv Verrenberg: B 56 Beilagen zum Gemeindegüterbuch Band II: Schäfereiwesen 1801-1858
Ortsarchiv Verrenberg: A 116 Einzelne Baugenehmigungen und sonstige baurechtliche Verfügungen
Staatsarchiv Ludwigsburg: StAL EL 208 II_Bue 1018 Verrenberg, Oehringen (kpl.)
HZA Ba 115 Bd 677 Amtsrechnungen 1759/60