Verrenberg HistorischDie Familie Johann Ludwig Carle
(1755-1808) in Verrenberg


Gründung der Schäfereigesellschaft in Verrenberg - 1801
Im Ortsarchiv Verrenberg gibt es einen Bestand "B 56 Schäfereiwesen 1801-1858"
Mit dem Kauf der Schäfereigerechtsame des herrschaftlichen Hofs Schwöllbronn durch die Gemeinden Schwöllbronn, Unterohrn und Verrenberg, kam es in Verrenberg zur Gründung der Schäfereigesellschaft.
Verrenberg hatte 120 Schafe erkauft, die aufgeteilt in drei Klassen auf 70 Verrenberger aufgeteilt wurden.
Johann Ludwig Carle war in der III.Klasse. Damit konnte er 1 der 120 erkauften Antheile in Anspruch nehmen. Dazu kam ein Beischlag von 3 Schafen. Damit konnte er 4 Schafe halten.
Diese Schäferei Anteile sollte ursprünglich auf Hof und Gut gebunden sein. Das wäre in seinem Fall die Haushälfte Nr.15 b.
Diese Bindung wurde aber im Laufe der Jahre nicht mehr beachtet, so dass der Verkauf der Schäferei Anteile unabhängig der Liegenschaften erfolgte.

Johann Michael Carle bekommt ein Zeugnis ausgestellt - 1833
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 30.August 1833 liest sich das so:
Wurde ein Vermögensatistadt ausgestelt von Michael Karle
Leider wurden hier nur die Tatsache eines Vermögenszeugnis erwähnt, nicht der Inhalt. Wollte er heiraten?


Nach dem Tod des Leonhard Carle sichert seine Witwe Christina Carle den Sitz im Haus zu -1862
Verrenberg
Die unterzeichnete Eva Catharina geb. Preuninger, Witwe des verst. Leonhardt Carle, gew. Weingärtners hier macht sich hiermit verbindlich der Schwester ihres verst. Mannes Christina Carle, ledig vollj. hier, den Sitz in dem Hause, das sie gegenwärtig bewohnt und Eigenthum des Hl. Sparvereinskassiers Neusser in Oehringen ist, unentgeltlich bei kalt und warm einzuwärmen und zwar solange, als sie, Witwe Carle dieses Haus bewohnt.

Den 13.Merz 1862
Catharina Carle



Nach dem Tod von Eva Margaretha Carle am 23.01.1865 kam es zu einer Inventur und Realtheilung.
Erbberechtigt waren:
 - der Bruder Johann Michael Carle, Bauer in Baumerlenbach
 - die Schwester Eva Christina Carle, ledig in Verrenberg
 - der Halbbruder Georg Martin Grokenberger in Möglingen
 - der Halbbruder Johann Georg Grokenberger. Sein Aufenthalt ist zu diesem Zeitpunkt unbekannt, daher wurde am 08.10.1862 Friedrich Schanzenbach als sein Pfleger bestellt.
Jedem der vier stand ein Betrag von 47fl 41,5x zu.
Die Unterlagen zur Inventur und Realtheilung sind sehr umfangreich. Hier ist nur ein Teil dargestellt.

(2) Am 02.09.1865 trafen die ledige 62 jährige Eva Christina Carle und Friedrich Ruth die folgende Vereinbarung.
Eva Christina Carle war altersschwach, kränklich und hatte niergends ein Wohnrecht. Sie vereinbarte mit Friedrich Ruth, dass sie in seinem Haus Nr.15 ein dingliches Wohnrecht bekommt.
Dafür bekommt er nach ihrem Tod ihre Liegenschaft. Diese bestand hauptsächlich in einem Weingarten.

(2) Am 12.03.1867 wurde die Real Theilung über die Hinterlassenschaft der Eva Christina Carle verfasst.
Universalerbe wäre eigentlich der Bruder Johann Michael Carle in Baumerlenbach, aber bei der Theilung der Hinterlassenschaft der "Eva Maria geb. Grockenberger gew. Ehefrau des Balthas Weidlich" am 10.10.1844 wurde ein Vergleich geschlossen.
In diesem wurde bestimmt, dass auch die Halbgeschwister der Eva Christina Carle gleichberechtigt erben sollen.
Aufgrund des Vertrages vom 02.09.1865, den die Verstorbene mit Friedrich Ruth geschlossen hatte, bekam dieser den kompletten Nachlass.
 

Quellennachweis.

Bitzfelder Kirchenbücher (Mikrofilm KB 1501 Band 6)
Bitzfelder Kirchenbücher (Mikrofilm KB 1503 Band 25 und 26)
Ortsarchiv Verrenberg: Kaufbücher
Ortsarchiv Verrenberg: B 75 Kaufbuch Teil 11 1864-1868
Ortsarchiv Verrenberg: Gemeinderatsprotokolle
Ortsarchiv Verrenberg: B 56 Beilagen zum Gemeindegüterbuch Band II: Schäfereiwesen 1801-1858
Ortsarchiv Verrenberg: A 330 Nr 309 Abnährung Marg Carle 1862
Ortsarchiv Verrenberg: A 334 No 342
Ortsarchiv Verrenberg: A 335 No 359
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