Verrenberg HistorischDie Familie von Johann Michael Peter Bort geb. Frank
(1847-1906) in Verrenberg


Winzerhaus in Verrenberg von 1717 Das Bild links zeigt das Wohnhaus von Johann Michael Peter Bort geb. Frank, wie es um 1915 aussah.
Der Hof wurde ca. 1906 an den Sohn Carl Michael Bort übergeben.

Zwei Baudaten prägen dieses Haus entscheidend:
Als "Eindachhaus" mit Wohnung, Scheune, Stall und Keller "unter einem Dach" wird es um 1714 am Ortsrand von Verrenberg gebaut.
Vermutlich für eine größere Familie zu eng geworden, wird 1777 die Scheuer herausgenommen und das Haus an der Giebelseite um eine Fensterachse verlängert.

Das Haus steht heute im Freilandmuseum Wackershofen!
(Quelle: http://www.wackershofen.de/Rundgang/22a.html)
Georg Peter Geist wird als Pfleger für J. Michael Frank eingesetzt - 1848
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 09.Januar 1848 findet sich folgendes:
Es wurde als Pfleger für das unehliche Kind der Friederika Frank, nehmlich für J. Michael Frank, der Peder Geist aufgesteldt, und wurte aufs feuerlichste nach der Eides-Formel verpflichtet.

Eine zu laute Nacht ... - 1868
Im "Schultheißenamt Protokoll" vom 20.Mai 1868 heist es:
Verhandelt den 20.Mai 1868
vor dem Schultheißenamt
Es ist durch den Stations Comandanten Steg... zur Anzeige gekommen, daß ledige Burschn von hier am 10.Mai d.Jahres da sie in der Mitternacht hieher kommen Lärmend betragen haben, es konnte nicht gleich ermittelt werden was für Leuthe es gewesen sind, nachher hat man den Michael Bort welcher auch von Bizfeld was man in Erfahrung gebracht hat, her kam zu Vernehmung vorgeladen und befragt was er anzugeben wisse.
Derselbe gibt auf Vorhalt an
Wie ich von Bizfeld hieher ging, so war bei mir mein Knecht mit Namens Carl Dietrich
Georg Reinhardt des Zöllers Magd und die 2.Töchter des Christian Mezger und des Carles Magd Namens Christianne Pfisterer wir sind aber beide still nach Hause gegangen, blos Carl Dietrich ist noch zum Schmidt Mornhinweg. Dies war nachts zwischen zwölf und 1.Uhr weiter weis ich nichts anzugeben
Auf obige Angabe wurde weitere Untersuchung eingeleitet und zwar gegen den Wirth Morhinweg derselbe gibt auf Vorhalten an
Am 10. auf den 11.Mai d.J. war Georg Feinauer war am 11.d.M. morgens zwischen 2. und 3. Uhr desgleichen Gottlob Pfisterer Carl Dietrich und dem Johann Weipert seine Magd Carl Käppler in mein Hause kommen. Die Hausthür muß meine Magd geöffnet haben, den ich lag im Bette, bin aber, da ich dieses gehört habe aufgestanden, Gottlob Pfisterer hat mich auf dringenste veranlast um eine Flasche Wein, da er darauf nicht nachgelassen hat, habe ich ihm eine Flasche geholt, der Pfisterer hat von dieser Flasche auch den weitern mitgetheilt, nach diesem bin ich vom Hauße fort, und in die Mühle nach Bizfeld, die Burschn haben sich ganz still und ruhig betragen und keinen Lärm verübt weiter weiß ich nichts anzugeben.
Beschluß
Da Mornhinweg zugestanden daß er nach der Polizeistunde Wein verabreicht hat in eine Strafe von 3f. zu verurtheilen
Mornhinweg erkennt die Strafe an und verzichtet auf den Rekurs belehrung.

Ferner wurde vernommen
Georg Feinauer von hier derselbe gibt auf Vorhalt an
Die Ehefrau des Schmidt Mornhinweg hat mich am 10.d.M. in ihr Haus zu gehen berufen, ich war aber über Feld gewesen, als ich heim kam sagte meine Schwester ich solle noch zu Mornhinwegs Ehefrau, ich ging auf dieses dorthin dies was zwischen 10. und 11. Uhr, ich habe mit der Ehefrau des Mornhinweg geredet und habe 2.Schoppen Wein getrunken und sind beisammen gesessen und haben lange dies karirt und offen sind noch einige Ledige Burschn auch in die Wirthschaft gekommen, ich weiß aber nicht was sie getrunken haben ich habe nichts mehr getrunken, wie viel Uhr es war wo ich nach Hause bin weiß ich nicht
Beschluß
Da Feinauer nach der Polizeistunde noch hezecht hat in eine Strafe von 1.f. zu verfällen.
Feinauer erkennt die Strafe an und verzichtet auf den Recurs

ferner wurde vernommen
Carl Dietrich von Unterhambach Dienstknecht bei Michael Bort hier
Derselbe gibt auf Verhalten an
Am 10.Mai Abends war ich mit mehreren Kammeraden nach Bizfeld, da haben wir beim dortigen Rosenwirth von dort etwas gezecht. Von dort aus sind wir ganz still wieder nach Verrenberg als wir dort ankammen so war bei Mornhinweg noch ein Licht ich und Carl Käppler sind dann auch hinein ins Haus, als wir in die Stube kamen war Georg Feinauer und Gottlob Pfisterer und des Weiperts Magd schon darin Pfisterer hat eine Flasche Wein gehabt mit diesem habe ich auch bescheid gethan für mein Geld habe ich nichts verzehrt. Wie viel Uhr es war weiß ich nicht ist es 11 oder zwölf Uhr gewesen, eine Lärm haben wir nicht verübt dies wird Mornhinweg bezeugen können
Beschluß
Da Dietrich zugestande, daß er nach der Polizeistunde gezecht hat in eine Strafe von 1f. zu verfällen.
Dietrich erkennt die Strafe an und verzichtet auf den Rekurs

Wieder wurde vernommen
Rosine Rumold led. von Neureu.. Dienstmagd bei Johann Weipert hier 19.Jahre alt,
Dieselbe gibt auf Vorhalt an
Am 10.Mai d.J. war ich nach dem Abendessen mit mehreren Kammerädinen nach Bizfeld, es waren auch Söhne und Knechte bei uns, welche mit uns Mädchen in der Rose dort eingekehrt haben, es hat dort Streitigkeit gegeben und dan sind wir wieder nach Verrenberg als wir da ankammen so war Gottlob Pfisterer mit mir zum Schmidt Mornhinweg und hat eine Flasche Wein kommen lassen. Da haben wir auch mit getrunken. Die Christine Mezger war auch bei mir wir wären nicht hinein wenn Pfisterer uns nicht dazu veranlaßt und genöthigt hätte, nachdem die Flasche getrunken gewesen war sind wir Still nach Hause wie viel Uhr es war weiß ich nicht weiter weiß ich nichts anzugeben
Beschluß
Da die Rumold zugestanden daß sie sich nach Verfluß der Polizeistunde in das Wirthhaus begeben hat in eine Warnungsstrafe von 30x zu verfällen
Die Rumbold erkennt die Strafe an

ferner wurde vernommen
Die ledige 20.Jahre alte Christine Mezger von hier
Dieselbe gibt auf Vorhalten an
Ich war am 10.d.M. auch mit meiner andern Kammeräden in Bizfeld gewesen beim nachhaußegehen, waren noch mehrere Mädchen und Burschen bei mir wir sind ganz stille hieher gegangen wie ich bei dem Hauße des Schmidt Mornhinweg vorbei gieng hörte ich daß die Rosina Rumold noch drinnen war, ich ging geschwind hinein und sagte zu derselben gehe mit mir nach Hauß dieselbe hatte sich sogleich aufgemacht und ist mit mir nach Hauß wie viel Uhr es da war weiß ich nicht. Den Gottlob Pfisterer, den Feinauer und den Carl Dietrich habe ich ersehen die auch darin waren aber sonst niemand Gottlob Pfisterer hatte mir ein Glas Wein dar... wollen ich habe aber die Annahme verweigert und bin mit der Rumbold zur Thür hinaus weiter weiß ich nichts anzugeben
Beschluß
Da die Christina Mezger nicht in der Wirthschaft gezecht, sondern andere noch zum Nachhauße gehen veranlaßt hat dieselbe von einer Strafe aus diesem Grunde befreit zu lassen

Johann Michael Peter Bort möchte heiraten - 1868
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 16.Oktober 1868 findet sich folgendes:
Es erscheint heute Joh. Michael Peter Bort geboren den 25.Juli 1847. Sohn des Michael Bort Bürger und Bauer in Verrenberg und trägt vor
Ich habe mich mit der Catharina Eva Weipert, Tochter des Georg Martin Weippert Bürger und Bauer in Schwöllbronn Ehlich versprochen und bitte daher meiner Verlobten das hies. Bürgerrecht ertheilen zu wollen.
Behufs dieses Gesuchs hinterlegt Bittsteller einen von dem Gemeinderath gefertigten Geburtsbrief vor, wonach dessen Verlobte ein gutes Prädikat und ein Vermögen von 2300f. besizt der Bittsteller selbst darf an dem mit seinen Eltern abgeschlossenen Gutskauf an dem Kaufschilling 4000f. als Heurathgut abrechnen.
Da also der Nahrungsstand für gesichert erscheint so wurde einstimmig
Beschlossen
Dem Bittsteller seiner Verlobten das hies. Bürgerrecht zu ertheilen und anzusezen
a. dem Bräutigam
   für Feuerlöschgeräthschaften und Obstbaumpflanzung 8f. 42x
b. der Braut
   Bürgerannahme Gebühr 5f.
   Waisenhausgebühr 33x
   Aufwärter 6x.
   Summa 14f. 21x


Der Schwöllbronner Gemeinderat stellt der Braut Eva Catharine Weippert ein Vermögens- und Prädikatszeugnis aus.

Johann Michael Peter Bort erwirbt das aktive Bürgerrecht durch Heirat - 1868
In der Liste zum aktiven Bürgerrecht im Ortsarchiv findet sich folgendes:
Art der Erwerbung des Bürgerrechts: Heurath Geburt u annahme GeRaths Prot III bl 167
Art und Zeit des Eintritts in das aktive Bürgerrecht: 16.Oktober 1868

Michael Bort hat einen Regenschirm gefunden - 1872
Im Hohenloher Boten von 1872 findet sich folgendes:
>

Eintragen in die Stammrolle - 1874
Im "SchultheißenAmtProtokoll" vom 20.April 1874 heist es:
Der in diesem Jahr Militerpflichtige Johan Peter Schenk von Schepbach ist am 2.Febr. d.J. bei Michael Bort hier in Dienst getretten, hat sich zwar in seinem gesetzlichen D�lort Schepbach zur Stammrolle angemeldet, hat aber die Anmeldung der Wohnungsveränderung unterlaßen inerhalb der gesetzlicher frist
$59
Beschluß
Den Schenk nach $176 in eine Gelstrafe von 1.Taler zu verfällen.
Schenk wurde über den Rekours belehrt. Verzichtet auf den Rekours und erkennt die Strafe an.

Michael Bort hat 200 Gulden zum Verleihen - 1875
Im Hohenloher Boten von 1875 findet sich folgendes:
>

Michael Bort hat 300fl. Pfleggeld zum Verleihen - 1875
Im Hohenloher Boten von 1875 findet sich folgendes:
>

Johann Michael Peter Bort wird beklagt - 1877
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 24.Mai 1877 findet sich folgendes:
Verhandelt
vom 24.Mai
bis 16. Oktober 1877
Streitsache des Christian Scheuerman von Bitzfeld Kl.
Gegen
Michael Bort jun. hier Bekl.
Schadensersatz weggetragener Erde betreffend.
Nachdem am 29.Mai 1877 durch GeRäthl. Augenschein erhoben wurde, daß zunächst die fehlenden Grenzsteine zu ersetzen sind, wurden am heutigen den 16.Okt. diesel. durch den Hl. Oberamts Geometer und hies. Untergang ergänzt und hernach der Streitfall zu einem Vergleich gebracht.
Beilage No.55

Die Taubenbesitzer werden ernstlich verwarnt - 1889
Im "Schultheißenamt Protokoll" vom 08.Juli 1889 heist es:
Es ist zur Anzeige gekommen, daß das Verbot zum fliegen laßen der Feldtauben gemäß des Ortspolizeistatuts vom 22ten April 1888 GemRathP iV Bl.181 trotz der am 8ten Juli d.J. erlaßenen öffentlichen Bekanntmachung von mehreren Taubenbesitzer von hier nicht befolgt worden ist bei der gegenwärtigen Rabsernte, es wurde deßhalb durch den Amtsdiener heute ein Taubenschlagfisidation vorgenommen und wurde bei nachstehenden Taubenbesitzer die Taubenschläge offen angetroffen.
Dieselben werden für diesmal ernstlich gewarnt mit dem Bemerken, daß wenn die Taubenschläge wiederholt offen angetroffen werden innerhalb der geschloßenen Zeit, eine um so empfindlichere Strafe zu Theil werden wird.
Die Eröffnung an die Taubenbesitzer
P Schanzenbach
Peter Frank Benz
Michael Bort
Friedr. Haußler
Johann Heinrich
Karl Nagel

Die Pflegkinder des Michael Bort, Franz und Paul Braun werden gestraft - 1894
In den polizeilichen Strafverfügungen vom 03.Mai 1894 findet sich folgendes:
Franz Paul Braun, Pflegesohn des wird wegen Entwendung von Trauben um 1M gestraft.

Johann Michael Peter Bort wird gewarnt - 1899
Im "Schultheißen-Amts Protokoll" vom 04.Oktober 1899 findet sich folgendes:
Am 4.Oktober 1899
Wurde Gottlieb Zöller
Michael Bort
Christoph Windmann
vom Feldschützen Jäger angezeigt mit beladenen Wagen über Wiesen gefahren zu haben da aber die Wiesen nicht mehr Mähbar waren wurden dieselben ernstlich verwarnt im wiedrigen Fall wird sie eine empfindliche Strafe treffen

Michael Bort wird gestraft - 1906
In den polizeilichen Strafverfügungen vom 28.Juli 1906 findet sich folgendes:
Michael Bort wird wegen Sachbeschädigung, Zerstörung einer Einfriedung um 3M gestraft.

 

Quellennachweis.

Bitzfelder Kirchenbücher (Mikrofilm KB 1501 Band 6)
Bitzfelder Kirchenbücher (Mikrofilm KB 1503 Band 25 und 26)
Hohenloher Kreisarchiv: Der Hohenloher Bote, 1875
www.Familysearch.com
Archiv des Freilandmuseum Wackershofen
Ortsarchiv Verrenberg: Gemeinderatsprotokolle
Ortsarchiv Verrenberg: Schultheißen-Amt Protokoll
Ortsarchiv Verrenberg: Strafverfügung 1892-1947
Ortsarchiv Verrenberg: Verzeichnis aktiver Bürger ab 1828
Ortsarchiv Verrenberg: A 13 Bürgerrechtsangelegenheiten 1849-1879