Verrenberg HistorischDie Lehen in der Verrenberger Frühgeschichte bis Heute


Die hier aufgeführten Lehen in Verrenberg stellen nur einen Ausschnitt dar. Alle Lehen zu allen Zeiten aufzuzeigen würde den Rahmen sprengen.
Diese Seite ist, wie viele andere Seiten, nicht "fertig", sondern stellt den aktuellen Stand der Forschung dar.

Herrschafts- und Grundbesitzverhältnisse
Das Lehen "Neudeck" (Bautzen) Das "Baingaßers" Lehen Das "von Olnhausen" Lehen
Das Pregel oder Schlözer Lehen Der "Balmershof" Das "Wolf Schumachers Lehen"
Das Sebolds Lehen Das "von Gemmingen" Lehen  


 

Herrschafts- und Grundbesitzverhältnisse

Was sind Lehen?
In früheren Zeiten hatten die Landwirte die Felder, auf denen sie anbauten, oft von einem Fürsten oder anderen Herrscher geliehen. Sie mussten dafür Teile ihrer Ernte an den Fürsten abgeben. Dieses geliehene Land nannte man das Lehen.



Herrschaftsverhältnisse:
Mit der Übernahme der Vogtei in Öhringen im 13.Jh. erlangte Hohemlohe wohl auch hier Vogtrechte (1).
Wahrscheinlich hatten die Herren v. Weinsberg als Sachwalter der Staufer ebenfalls Rechte in Verrenberg.
1357 zählte Verrenberg zum hohenlohischen Amt Öhringen. 1391 verkaufte Hohenlohe an den Haller Bürger Ulrich Schultheiß Vogtei und Gericht zu Verrenberg, der diese Rechte im selben Jahr an die Gemeinde Verrenberg weiterverkaufte.
Seit dem 15.Jh. war Hohenlohe im unbestrittenen Besitz der hohen und niedrigen Obrigkeit.
Bei der hohenlohischen Hauptteilung 1553-55 kam Verrenberg an die Linie Waldenburg.
1615 ging Verrenberg an die neuentstandene Linie Pfedelbach. Nach deren Aussterben 1728 an Waldenburg-Bartenstein.
Bis 1806 war Verrenberg selbstständiger Amtsort des Oberamtes Pfedelbach, danach Filiale der Stabsschultheißerei Windischenbach. 1824 war es wieder eine selbstständige Schultheißerei des Oberamtes Öhringen.
1972 wurde dann Verrenberg nach Öhringen eingemeindet.








Grundbesitzverhältnisse:
Grundbesitzverhältnisse:
cccDie ältesten bekannten Grundbesitzer auf der Gemarkung waren die von Weinsberg. vvvvvvv
Wahrscheinlich schon bei seiner Gründung 1242 erhielt das Kloster Lichtenstern von den Herren von Weinsberg Güter, die über die zuvor die Kirche Bitzfeld auf Verrenberger Gemarkung verfügte, bevor sie selbst dem Kloster geschenkt wurde.
Hohenloher Besitz wird im ältesten Gültbuch der Herrschaft 1357 erkennbar, darunter 6 Güter, Weinberge und eine Kelter.

Weinsberger Lehen am Ort gehörten im 14.Jh. den Familien von Ohrn, von Rinderbach, von Neudeck und von Adelsheim, deren Gerechtsname gelangten im 16.Jh. über Zwischenbesitzer an Württemberg und 1593 durch Kauf zum Teil an die Cappler von Oedheim.
Die von Rinderbach veräußerten 1505 ihre von Weinsberg erhaltenen Lehen sowie Zehntrechte und drei Güter an die Öhringer Familie Pregel, von der sie 1537 an. Württemberg fielen.
Die Weinsberger Lehen der Neideck kamen 1504 an Württemberg und wurden 1593 an die Kapler von Ödheim verkauft [Die von Ödheim führten ab 1408 den Beinamen "Bautz"]. 1607 verkauften diese weiter an die Herren von Hohenlohe-Waldenburg.
An diese ehemaligen Eigentümer erinnern noch die Flurnamen "Neideck" und "Käppler".

Die Adelsheimer Güter, die unter pfälzischer Lehenshoheit standen, fielen erst 1606 durch Verkauf an das Spital Öhringen.

Ein großer Teil des Grundbesitzes war im 17.Jh. ohne grundherrliche Belastungen in bäuerlichem Eigenbesitz.

Der Zehnte
Ein Teil des Zehnten gehörte im 13.Jh. den Schenken von Limpurg: 1265 überließen diese ein Sechstel dem Kloster Lichtenstern.
Ein weiterer Teil war als Weinsberger, seit 1450 Pfälzer Lehen im Besitz der von Neudeck und der von Adelsheim. Letztere verpfändeten ihre Hälfte des Großzehnten 1544 an das Spital Öhringen; 1606 wurde daraus ein Verkauf auf Dauer.
1676 waren Württemberg und das Kloster Lichtenstern Eigentümer des großen Zehnten.
In den sogenannten kleinen alten Zehnt aus dem Distrikt Flürle, bei dem es sich wohl um die Gemarkung einer abgegangenen Siedlung handelte, teilten sich 1562 Hohenlohe und das Spital Öhringen.
Den wichtigen Weinzehnt bezogen Württemberg und das Kloster Lichtenstern, den (Noval-) Zehnt von neu angelegten Weinbergen Hohenlohe-Pfedelbach bzw. Hohenlohe-Bartenstein.
 
 

Herrschafts- und Grundbesitzverhältnisse in Verrenberg - 1684

Die folgende Tabelle stammt aus dem Buch: "Der Landkreis Öhringen Amtliche Kreisbeschreibung Band 2 von 1968, Seite579."
(Flächen in Morgen bzw. Tagwerk)
Grundherr Art des Besitzes Häuser öde
Hauspl.
Scheuern Äcker Wiesen Gärten Weinberg Holz
H.-Pfedelbach 9 Güter, 1 Lehen
Einzelstücke
(Haus Nr: 6, 7, 16, 22, 28, 29, 34, 35, 49, 52, 54, 59, 61, 62, 65)
16 18 12 88,5 22,5 5 83,5  
H.-Pfedelbach,
Spital Öhringen
1 Lehen   1   6 1 0,5 1,5  
H.-Öhringen,
H.-Waldenburg (3)
1 Hof
(Ballershof)
(Haus Nr. 16 u 17)
1 1 1 54 6 Tw 1,5 2,5  
H.-Öhringen,
fr. Gnadental
              8,5  
H.-Waldenburg               3  
Ganerben v.
Maienfels (2)
Einzelstücke
(Haus Nr. 19, 20, 21,
später noch 45)
3   1 9        
Württemberg
(heimgefallene Lehen)
1 Lehen
(sog. Pregellehen)
(Haus Nr.: 12, 13, 57)
3   2 7 2,5 0,5 1  
Kl. Lichtenstern,
Kirche Bitzfeld
1 Gut,
Einzelstück
(Haus Nr.1 ?)
1     46,5 4 Tw   6  
Spital Öhringen (4)               9  
Almosen Öhringen         5        
Stift Öhringen 7 Lehen,
Einzelstücke
Haus Nr.: 10, 11
2   1 122 10 und
10,5 Tw
1 2 3
G. Verrenberg       2     0,5 3  
Bauerneigen,
Bürgereigen
  18   10 298 28 7,5 95 3
Summe 44 20 29 636 84,5 16,5 215 6
Flächen in Morgen bzw. Tagwerk
(1): Der Vogt regierte und richtete als Vertreter eines Feudalherrschers in einem bestimmten Gebiet im Namen des Landesherrn. Er hatte den Vorsitz im Landgericht und musste die Landesverteidigung organisieren. Im Krieg führte er das Lehensaufgebot des Landes.
Der frühere Machtbereich eines Vogts und sein Amtssitz (meist eine landesherrliche Burg) werden als Vogtei bezeichnet.

(2) Sie wurden von den Herren von Gemmingen beerbt. Siehe auch die Ablösungsurkunde von 1849.

(3) Diese Flächenangaben passen recht gut zu den Angaben im Waldenburger Lager- und Gültbuch von 1689 Wa 260 / Bd 16

(4)
      Haus Nr.3: In der Oberamtsrechnung von 1817/18 (Fol.100b) steht: "Peter Hornung, der von Philipp Bort 1 Haus pp um 375fl. erhandelte wovon 1/2 hierher und 1/2 Spital gültbar"



1795 wurde folgende Übersicht erstellt.
Sie zeigt die Abgaben, die die Verrenberger Bauern 1795 an die Pfedelbacher "Herrschaft" zu entrichten hatten.
Korn Dinkel Haber
Vorname Nachname Haus Nr. Sr. Vrtl Sr. Vrtl Sr. Vrtl
Heinrich Kimmel 50 5 8 8
Gottlieb Mugele 49 15,5 1 9 1 9
Mathes Hornung 35 1,5 2 2
Friedrich Weis Schullehrer 45 1 1,5 1,5
Lorenz Delbord 52 1 1,5 1,5
Michael Bürkers 14 2,5 4 4
Michael Stark 65 6 9 9
Friedrich Zorn 18 2,5 3,5 3,5
Michael Hörger 53 2 3 3
Adam Dietz 5 1 2,5 2,5
Paulus Zöller 17
Schultheiß Conrad
von Schwöllbronn
4,5 7,5 7,5
Michael Zentler 64 oder 61
Anton Hörcher 16   11 1 2 1 2
Summe   3 5,5 5 5,5 5 5,5
 

Das Lehen "Neudeck" (Bautzen)


Die "von Neudeck" waren eine Ministerialenadelsfamilie. Ihre älteren Mitglieder begegnen uns in Urkunden Friedrichs II, (Italien) und seines Sohnes König Heinrich VII. Sie werden mit einem Engelhard von Neudeck 1215 erstmals erwähnt.
Ihr Besitz umfasste ursprünglich Burg Neudeck (Langen), Beutingen, Weyer, große Teile des Burgfriedens von Maienfels und Waldbach, Schwabbach, Weißlensburg,Geddelsbach, Windischenbach, Verenberg, Westernbach, Maßholderbach, Obersöllbach und außerhalb der Kreisgrenze viele Güter westlich bis Ödheim am Kocher.
Der Niedergang der Neudecker setzt bereits im 14. Jahrhundert ein, als sie ihre Besitztümer sukzessive verkauften, zumeist an die Herren von Hohenlohe. Als Ursache werden u.a. unebenbürtige Heiraten genannt.


Die ältesten bekannten Grundbesitzer auf der Gemarkung waren die von Weinsberg.
Zwischen 1303 und 1313 hat der Ritter Bertold von Neideck den Zehnten in Verrenberg als Lehen übernommen.
Die Weinsberger Lehen der Neideck kamen 1504 an Württemberg und wurden 1593 an die Kapler von Ödheim verkauft. 1607 verkauften diese weiter an die Herren von Hohenlohe-Waldenburg.
An diese ehemaligen Eigentümer erinnern noch die Flurnamen "Neideck" und Käppler".

In den Steuerlisten wird dieses Lehen noch einmal in drei Lehen aufgeteilt:

Name des Lehen Träger des Lehen Gülten
"Bautzen Lehen oder Neudeckers Hoffgut" 1607: Caspar Braun
1684: Hans Georg Beyerbach und Lienhard Cappler
1705: Sebastian Weiß
1740: Hans Georg Weber und Burkhard Rapp
3 Kreutzer
1 Faßnachthuhn
2 Sommerhühner
1 Ganß
3 Malter Korn
2 Malter Habern

"Bautzen oder Heßen Lehen" 1607: Jacob Heß
1684: Hans Sailer und Hans Jerg Beyerbach
1705: Hans Weber
1740: Hanß Heinrich Schoch
6 Kreutzer
1 Gans
1/2 Fastnachthuhn
2 Sommerhühner

"Heßen Lehn" 1607: Balthasar Kopp
1705: Endriß Stark
1740: Hans Georg Waydmann
15 Pfennig
1 Fastnachthuhn
4 Sommerhühner
2 Gans

  In Summe 4 Schilling, 3 Pfennig
3,5 Fastnachthuhn
8 Sommerhühner
4 Gans


Beschreibung des "Bautzen Lehen oder Neudeckers Hoffgut"
1628 (Fol. 630)
"Lienhardt Praun. Von dem Bautzen Lehen, daß Neudeckers Hoffguett genanndt, würdt sambt Hauptrecht und Handlohn zu sätzlicher gültt erstattet ( Darauft auch zwey Pferdt zur Dienststehen, sollen, eines Ernst von Olhaußen und eines Lienhard Braun.) 1 ..., 1 faßnachthuns, 2 Sommerhüners, Ganß 3 Malter Korn, 2 Malter Habern ..."

1684 (Fol. 2)
"Hannß Jerg Beyerbach Träger
und Lienhardt Cappler Consorte
geben Jährlich
3. Kreutzer an Geldt
1 Faßnachthun
2 Sommerhüner
1 Gannß
3 Malter Korn
2 Malter Habern

Von einem Lehen so daß Bautzen Lehen oder das Neudeckers Hoffgueth genannt wirdt, worauff auch der Hochgebohrne dießerer ged. Herrschafft zwey Pferdt zu Dienst stehen, Bey altemLagerbuchs Fol. 630 ..."


1740 (Fol. 181)
"Hannß Georg Weeber und Burkhard Rapp Besitzen Ein Lehen, das Bautzen Lehen oder Neudeckers Hoffguth genannt, welches Vermög 1628er Lagerbuchs Fol. 630 und 1684er Foliantens fol. 2 dem Hauptrecht und Handlohn unterworfen stehen darauf zwey Dienstpferd und hat da Benebenst an .... jährliches Gült zu entrichten:"
...


Dieses Lehen umfasste an Hofstellen, die Anwesen Haus Nr.1, Nr.2 und Nr.3
Wobei die Hofstelle Nr.2 1628, 1684 und 1740 zwei Hausplätze umfasste.

Nach Ende des 30jährigen Krieges, im Lager- und Gültbüch von 1684, sind alle vier Hausplätze des "Bautzen Lehen oder Neudeckers Hoffgut" öde.

In der "Zent-Ablösungs Urkunde zwischen dem Fürsten Carl von Hohenlohe Bartenstein und dessen ehmaligen Zehntpflichtigen von Verrenberg OA Öhringen - 1854" steht zum "sog. Bauzenzehnten" u.a.:
Den sog. Bauzenzehnten
   Drei Viertheile, das weitere 1/4tel ist dem Spital Öhringen gehörig.
   die zehntbare Fläche beträgt:
   vom Bauzenzehnten 192. M.
Diese 192 Morgen des Bautzenlehen entsprechen cs. 103 ha. und damit über einem Drittel der Markungsfläche.


Info: Infolge des 30jährigen Krieges finden sich im Lager- und Gültbüch von 1684 44 bewohnte und 20 ödgewordene Häuser.
Info: Es gibt auch eine Flur Namens "Neudeck"
Info: Es gibt auch eine Flur Namens "Kapler". Geht diese auf die Kapler von Ödheim (Bautzen) zurück?

 

Das "Baingaßers" Lehen

Der älteste bekannte Hinweis findet sich im Hohenloher Zentralarchiv in Neuenstein (BA 15 Bü 11). Dort heist es 1625:
Michel Schenckel gibt von seinem Hofguth daselben so seines Schwers Götzen Beingäßers gewesen.
1 Faßnacht Hun
Darein gehört ein halbe Behausung deßen gegentheil Weibler mölle Inne hat, sambt der Hof rait und einer Schweitz dabey ...

Über die Vorgeschichte dieses Lehen ist im Moment nicht mehr bekannt. An der Stelle der zwei "halben Behausungen" steht heute der Hof Nr.52.
In den Kirchenbüchern findet sich eine Familie Beingasser.


Jahr Träger des Lehen Besitzer
1625 Michael Schenkel Michael Schenkel und
Hans Weibler
1628 Michael Schenkel Hans Knorr und
Hans Weibler
1684 Sebastian Endres Sebastian Endres und
Hannß Michel Weidmann
1740 Hannß Georg Schumacher Jung Hans Leonhard Hettenbach


Es gibt Hinweise, dass das benachbarte Haus Nr.53 mit zum Lehen gehörte.
 

Das "von Olnhausen" Lehen
Es steht zu vermuten, dass Johann von Olnhausen in Verrenberg wohnte, allerdings vor Beginn der Aufzeichnungen in den Kirchenbüchern.
Mit Beginn der Kirchenbücher taucht dann ein Ernst von Olnhausen auf, von dem man vermuten kann, dass er der Neffe des oben genannten Johann von Olnhausen war. Wie gesagt nur eine Vermutung.

Die Kinder des Ernst von Olnhausen sind in Verrenberg um 1625 geboren.
Hier eine Übersicht (ohne Garantie auf Richtigkeit und Vollständigkeit) über die Einträge in den Gült- und Lagerbücher in den Jahren 1628, 1684 und 1740 (Spalte links).
Es wurden nur die öden oder bebauten Hausplätze berücksichtigt.

Im Gült- und Lagerbuch von 1628 ist auf Fol.636 Johann von Olnhausen als Besitzer eines "Güthlein" bezeichnet.

Im Gült- und Lagerbuch von 1684 steht auf Fol.24:
"... von einem Güthlein so vor alters Johann von Olnhaußen beseßen, bey altem Lagerbuchs Fol. 636"

Im Gültbuch von 1740 steht auf Fol.226:
"... Johannes von Olnhaußen Guth gehört ferner und besitzt ..."


von Olnhausen Lehen
Jahr Gült- und Lagerbuch Träger Gülten Besitzer Folio Haus/Hof Öder Hofplatz Scheuner Haus/Flur Nr. neu Nachbar A Nachbesitzer Bemerkung
1628 Johann v Olnhausen 3 st 40 d zu gültt
1 Faßnachthun
3 Sommerhühner
  636             Quelle: Ba 55 Bd 75
Gibt von seinem güttlein, darauff das Hauß und Scheuers abgebrochen, d.. Uff ……. Stehet zu Hauptrecht und Handlohn, ….. Mit zwey Pferden, wegen Barthel Webers, drey Pferde wegen Mathes Sch..flers, zwey Pferdt weg Georg Koppes
1628 Johann v Olnhausen   Oßwald Craft 636 0 1 0 Haus 43 Ein Vierdel graßgarten, wo das Hauß und Scheuren gestanden, zwischen dem gemeinen weeg und dem gäßlein, oben sein gartt und Oßwald Dößlers Hauß Leonhard Keppler
die Hofstadt ist Oßwald Kraften käuflich überlassen
Quelle: Ba 55 Bd 75
Das Haus und Scheuren samdt ….. G…. Verwillige abgab…, wie oben vermeldet
Ein Vierdel graßgarten, wo das Hauß und Scheuren gestanden, zwischen dem gemeinen weeg und dem gäßlein, oben sein gartt und Oßwald Dößlers Hauß
1628 Johann v Olnhausen   Michael Knorr 603 1 1 1 Haus 35 und b? Gibt von seinem Hauß, Scheuern und Schweinestall, neben noch einer Hofstatt, darauff ein Hauß gestanden
zwischen Michel Weißen und Killian Keisers zweyer Orthen vornen der Weeg,&xnbsp;
Hans Caspar Weber => Matthes Scheufler Quelle: Ba 55 Bd 75
1628 Johann v Olnhausen   Michael Dößler 601b 0,5 0   Haus 35a zwischen Killian Keisers und Michel Knorren, vorne der gemeine Weeg hinden Michel w… Hans Michael Betz => Mathes Scheufler Quelle: Ba 55 Bd 75
1628 Johann v Olnhausen   Kilian Keiser 602 0,5 0   Haus 35a uff der halden zwischen Michel Dößlers und sein Weinberg, vornen der Weeg hinden Michel Knorr&xnbsp; Hans Michael Betz => Mathes Scheufler Quelle: Ba 55 Bd 75
1684 Lienhardt Cäppler
Philipp
Kraft
10 Kreutzer 0,5 Pfennig an Geldt
1 Faßnachthun
3 Sommerhühner
  24             Quelle: Ba 55 / Bd79
Von einem Gütlein so vor alters Johann von Ohlnhausen bessesen, Bey altem Lagerbuchs Fol 636
Nachtrag links: Georg Michael Scheufler (?) ist lt. Trägerey… An: 1706 vor einen Träger bestellt worden
1684 Lienhardt Cäppler
Philipp
Kraft
  Lienhardt Cäppler 24 0 1   Haus 43 Graß- und Baumbgarten worauf vor Zeiten ein Haußgarten beym Rathaus zwischen benreten Rathaus ihm selbsten und Hannß Georg … Hauß, vornen die gemeine gaßen hinten Hanß Michel Burkhard gelegen Matthes Crämer Quelle: Ba 55 / Bd79
1628 => Fol 636
1684 Lienhardt Cäppler
Philipp
Kraft
  Hannß Lothar Weber 27 0 2 0 Haus 35 und
Haus 35a
In der hindern Gassen zwischen Martin Beyerbach und ihme Weber selbst einseits und hinten vorbe.. Der gemeine weeg gelegen Michael Scheufler => je Hälfte Hans Michael Scheufler und Georg Michael Scheufler; 1715 baut Hans Michael Scheufler ein -Haus - geht 1720 an Georg Herterich Quelle: Ba 55 / Bd79
1684 Lienhardt Cäppler
Philipp
Kraft
  Hans Michael Betz 27 0 1 0 Haus 35b bey der Hälden, zwischen Hans Caspar Webern beeder seits, oben der gemeine fußpfadt unten er Betz selbst dran gelegen Michael Scheufler => je Hälfte Hans Michael Scheufler und Georg Michael Scheufler; => Hans Georg Herterich => 1/2 Magdalena Herterich Quelle: Ba 55 / Bd79

dieser Platz plus Graßgarten 1/2 viertel Morgen
1740 Georg Michael Scheufler 10x1/2 d an geldt
12 x für 1 Faßnachthun
18x für 3 Sommerhüner
summe 40x
  225       Träger     Quelle: Ba 55 Bd 89
Besitzt ein Gültlein, von alters Johann von Olnhaußen besessen; siehe 1628 601b1 oben und 602a1 unten
1740 Georg Michael Scheufler   Georg Michael Scheufler 225 0 1   Haus 35a bey der Hälden zwischen HG Steinbach und HG Herterrich; oben gemeiner Fußweeg; unten HG Krämer Georg Michael Wagner; Georg Steinbach Einen öden Haußplatz worauf vor alters ein Hauß gestanden jezo aber Sommergarten ist, Zusambt einem Graß Gärtlein der bey, bey der Hälden, zwischen Hanß Georg Steinbach und Hanß Georg Hertterich, oben Gemeiner Fußweg, unten Hannß Georg Krämer, stehen anlauts 1628er Lagerbuchs fol 601 et 602 Handdienste darauf betrifft anjezo 1/4 Morgen und gibt nach der ... Clahs an der Gült ...
1740 Georg Michael Scheufler   Hanß Georg Hertterich 225 1 0 1 Haus 35 zw GM Schaufler u GM Zöller und dem gemeinen Weg; unten HG Krämers Scheuren; oben gemeiner Fußweg Mathes Hornung 1783;; Michael Hettenbach - Peter Hornung zwey öde Hofplätze, auf einem hat er ein Haus und ein Scheuerlein gebaut; Besitzt ein Gültlein, von alters Johann von Olnhaußen besessen
1740 Georg Michael Scheufler   Hans Georg Breuninger 226 1 0 1 Haus 43 Burkhard Rapp und das Kirchlein; der Weeg zu zwei Seiten. Leonhard Beyerbach; Simon Ehrenfeld 1787; Michel Frank 1796 Quelle: Ba 55 Bd 89
Ein Häußlein und dran gebautes Scheuerlein auf einem von Burkhard Rappen erkauft und in ober… Guth gehörig 1/2 Virtel Graß Garth zwischen Burkhard Rappen und dem Kirchlein, anstoßend aber aller orten dem Weeg gelegen
 

Das Pregel oder Schlözer Lehen
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Dargestellt sind lediglich die Hausplätze des Lehen.
Ursprünglich umfasste es die Häuser 12 und 13.
Das Haus Haus Nr.57 wurde in der heutigen Form zwar erst 1781 erbaut, der Platz wurde aber in älteren Gült- und Lagerbücher als öder Hofplatz bezeichnet, d.h. an diesem Platz dürfte vor dem 30jährigen Krieg bereits ein Haus gestanden haben.

Das Pregel Lehen wird teilweise auch Schlözer Lehen genannt. Hier hatte die Kurfürstliche Kellerei Weinsberg Rechte
Die von Weinsberg vermehrten schon früh ihren Besitz im Ort durch käufe. Diese Erwerbungen gaben sie teilweise als Lehen z.B. an die von Rinderbach weiter.
Die von Rinderbach verkauften 1505 ihre Lehen, u.a. Zehntrechte und 3 Güter, an die Öhringer Familie Pregel, von der sie 1537 an Württemberg zurückfielen.

Erstmals erwähnt wurde das Pregel Lehen in einer Urkunde vom 24.Oktober 1505:
Friedrich Pregel, Hansen Sohn von Öhringen, reversiert Herzog Ulrich für den ihm unter genannten Bedingungen verliehenen halben Groß- und Kleinzehnten zu Bitzfeldt, den halben zehnten am Capler und und die Weinzehnten aus drei Gütlein zu Verrenberg samt Zugehörungen, welche er von Craft von Rinderbach gekauft hat.

1559 war das Lehen so aufgeteilt:
- 50% Georg Knorr
- 25% Hans Weibler Witwe
- 25% Michael Löffler und Hans Weibler

1690 werden zwei Häuser erwähnt:
- Jackob Weckher (Haus Nr.13)
- Hans Peter Bösinger (Haus Nr.12)

1742 ist die Rede von 3 Häuser, Scheuren und Hofrecht, 1 Garten, 5,5 Morgen Äcker, 2,25 Tagwerk oder 3 Morgen Wiesen und Beetkrautgarten
Als Träger des Lehen werden genannt:
Leonhard Steinbach:
    darin sind Lehensnehmer:
       Hans Georg Görtz (Haus Nr.13), Daniel Starck, Martin Zöller, Joh. Heinrich Schoch, Georg Schanzenbachs Witwe, Hans Georg Zentler, Friedrich Braun, Michel Starck der alte

und Hans Peter Bösinger (Haus Nr.12):
    darin sind Lehensnehmer:
       Leonhard Beyerbach Kiefer, Hans Georg Weidmann, Hans Michel Fleisch, Andreas Kolb, Heinrich Schoch, Jacob Weidmann, Hans Georg Bort, Daniel Starck, Heinrich Baußer, Lorentz Braun, Jacob Krebs, Jonas Weber, Jeremias Zöller, Peter Wirdt, Thomas Weidmann, Hans Georg Preinger, Michel Kimmel

1805 sind die Träger des:
- ersten Lehen: Leonhard Steinbach dann Adam Löffler(1724-1792) jetzt Michels Hörger(1761-1841)
Lehensnehmer (nur Hofstätten)
Matthäus Kleiner (Haus Nr.13)


- zweites Lehen: Peter Bösingers, jetzt Gottlieb Mugele
Lehensnehmer (nur Hofstätten)
Johann Georg Wieland (Haus Nr.57):
Alt Georg Weber (Haus Nr.12):

Die jährliche zu Martini fällige Abgabe so beschrieben
6ß 3d an Geld, thut nach jeziger Währung 21x 3d
4 Stück Gänse, so selbige aber nicht in Natura erfordert und geliefert werden,
geben sie nach dem 1700er Recehs §8
20xr vors Stück thut 1fl 20x
4 Stück Faßnacht Hüner, vorermeldten Masen a 10xr das Stück thut 40x
8 Stück Herbsthüner a 5xr thut 40xr

1813 waren die beiden Träger des Lehen:
Gottlieb Mugele (1742:Peter Bösinger)
und
Michel Hörcher (1742:Leonhard Steinbach)
Weitere Lehensnehmer waren:
Phillip Bort, Peter Wenninger, Johann Georg Wieland(Haus Nr.57), Johann Georg Stark, Michel Lebhardt, Michael Krokenberger, Mathies Kleiner, Georg Weypert

1805 gehörten die Höfe 12, 13, 50neu und 57 zum Pregel Lehen.
 

Der "Balmershof"


1398 wird der Hof erstmalig als "Balmers Hoffe" genannt. Frietz Küner tratt das Erbe von Johann dem Krüffter, Vikarier, in der Gruft zu Öhringen an.
Details finden Sie auf einer seperaten Seite.

Die heute noch vorhandenen Teile des Palmershof gehören zum Hof Nr.16-17.

Im Lagerbuch von 1684 ("Steuerliste" S.81b) werden Michel Dößler und Jerg Dumblert als Eigentümer genannt.
Vermutlich war Hans Michel Grau der Nachbesitzer von Jerg Dumblert

Summe der Flächen - Palmershof Verrenberg 1689 Im Waldenburger Lager- und Gültbuch von 1689 Wa 260 / Bd 16 wird die zum Hof gehörige Fläche so angegeben:
1 Haus, 1 Scheune, 1 Hofraith mit 1,5 Morgen Graßgarten
52,75 Morgen Äcker
6 Tagwerk Wiesen und
4 Krautbeet

In diesem Lagerbuch wird auch noch erwähnt, dass folgende Flächen "in früheren Zeiten" auch zum Palmershof gehörten:
1 öder Hofplatz
1 Scheurenplatz
1 Baumgarten
2,5 Morgen Weinberg
    Von diesen Weinbergen heist es "so vor Zeiten Äcker gewesen". Als Ort wird die Flur Winterhälden und "stoßen oben an einen Graben und unden an gemeine Straßen" angegeben.

Als Abgabe war zu leisten:
Fünf Malter Korn
Fünf Malter Dinckel
Fünf Malter Habern
Ein Faßnacht Hun
ein Sommerhun
Ein Gulden Zinnßgeltt



1697 hatte Hannß Friedrich Zöller seinen Bauernhof, Palmers Hof genannt, gekauft. Von den beiden oben genannten?
Zu diesem Zeitpunkt war einer der beiden Hausplätze öde (wo das heutige Haus steht?). Daher wurde die zu leistende Abgabe verringert:
Fünf Malter Korn 2 Malter
Fünf Malter Dinckel 3 Malter
Fünf Malter Habern 3 Malter
Ein Faßnacht Hun
ein Sommerhun
Ein Gulden Zinnßgeltt

So kann man vermuten, dass das heutige Haus um 1700 erbaut wurde.

Am 20.Februar 1720 erkauft Georg Michael Zentler Bürger und Söldner zu Vörrenberg aus der Michael Zöllerischen Versteigerung 1 Vrtl. Kleeland im Gäßle ....
War dies eine Zwangsversteigerung?

In diesem Kaufbrief vom 28.Februar 1720 lesen wir, dass Hannß Friedrich Zöller seinen Bauernhof, Palmers Hof genannt, an seinen Sohn Georg Zöller verkaufte.

1753 wurde der Hof geteilt.
Die Haushälfte Nr.16 wurde wegen der Schuldenlast von Georg Zöller verkauft. 1794 heist es in einem amtlichen Dokument: ... wovon der Vatter schon die eine Hälfte verschwendet ...
Die andere Hofhälfte mit der Haushälfte Nr.17 ging an den Sohn Georg Paulus Zöller.



1794 wird dann die zur Hofhälfte Nr.17 gehörige Fläche so angegeben:
Die zum Hof gehörige Fläche wird so angegeben:
26-27 Morgen Äcker
6 Morgen Wiesen
2 Krautbeet und
1 1/4 Morgen Weinberg

1795 wurde aufgrund der Schuldenlast des Johann Michael Zöller ein Großteil seines Gutes verkauft.
Der Supplicant ist durch seiner theils unbesonnenen Handelschaften, größten Theils aber durch seine unordentliche Wirtschaft und Liederlichkeit im Feldbau zu einer Schuldenlast gekommen, der sich gegenwärtig gegen 22-2300fl. belaufen wird ...
... wovon der Vatter schon die eine Hälfte verschwendet und wahrscheinlich der Sohn die andere Helfte durchbringen wird



1802 wird dann die zum ganzen Palmershof gehörige Fläche so angegeben:
2 mal 3 Morgen Grasgarten
51,75 Morgen Äcker
6,25 Morgen Wiesen
4 Krautbeet und
1,5 Morgen Garten
Dies entspricht den Flächenangaben von 1689
Die hier beschriebenen 6 Morgen Grasgarten könnten zu dem 1689 beschriebenen öden Hofplatz gehören.

 

Das "Wolf Schumachers Lehen"

Vermutlich geht dieses Lehen auf eine Person mit diesem Namen "Wolf Schumacher" zurück.
Betrachtet werden hier nur Hausplätze, keine Äcker oder Wiesen. Nachgewiesen sind die Häuser Nr.58 und 59.
Zum Lehen gehörte auch ein Gras- und Baumstück auf dem nach 1740 das Haus Nr.15 errichtet wurde.


Einträge zu diesem Lehen finden sich in den Bartensteiner Lagerbücher von 1628, 1684 und 1740.

Die Gült war auf
2 Kreutzer und 2 Pfennig
1 Faßnacht Hun
1 Herbst Hun

angesetzt.
 

Das Sebold Lehen



Im Lager- und Gültbuch Ba 55 Bd 68 von 1574 steht: "... ist vor Zeiten ein Wyß und Ulrich Seybolds gewesen."
Wann genau dieser Ulrich Sebold lebte und wer er war wird vielleicht für immer im Dunkel der Geschichte bleiben.
Zu diesem Lehen gehören die Häuser Nr.34 (neu) und 49.
Die Gült war auf
4 Kreutzer und einen halben Pfennig
1 Faßnacht Hun
4 Sommer Hühner

angesetzt.

Im Laufe der Jahrhunderte waren hier u.a. die Familien Bort, Beyerbach und Krämer heimisch.
 

Das "von Gemmingen" Lehen
Zu diesem Lehen gibt es eine eigene Seite.
Hier nur kurz eine Übersicht der beteiligten Höfe um 1849.

Ziffer Namen der Ablösenden
Verrenberger
Bezeichnung der belasteten
Grundstücke
Anmerkung des Autor
1 Mäule, Jakob Schmied die Hofraithe an dem Haus Haus Nr.47
2 Kraft, Matheus GRath Haus und Hofraithe Haus Nr.65
3 Kimmel, Georg 1/3 an 1.Haus und Scheuer Haus Nr.21
4 Wüstholz, Jakob 1/3 dito Haus Nr.20
5 Weiß, Friedrich 1/6 dito; Haus 45
6 Weippert, Georg 1/6 dito Haus Nr.19
7 Zorn, Johann für Sommergärtlen  
8 Wenninger, Joseph 1/2... Acker  

Bei Ziffer 3 bis 6 handelt es sich also um die Häuser 19, 20, 21 und 45.
 
Für wetere Details gibt es eine extra Seite.


 

Quellennachweis.

Ortsarchiv Verrenberg: Gemeinderatsprotokolle
Ortsarchiv Verrenberg: Befehlbuch Schultheißenamt
Ortsarchiv Verrenberg: B 69 Kaufkontraktbuch Band V 1849-1849, Ablöseurkunde 1849
Buch: Der Landkreis öhringen, Amtliche Kreisbeschreibung Band II, 1968
Buch: Öhringen Stadt und Stift, 1988
Hohenloher Zentralarchiv Neuenstein: Ba 55 / Bd 79
Hohenloher Zentralarchiv Neuenstein: Ba 15 / Bü 11
Hohenloher Zentralarchiv Neuenstein: Ba 55 / Bd 89
Hohenloher Zentralarchiv Neuenstein: Ba 55 / Bd 68
Hohenloher Zentralarchiv Neuenstein: Ba 55 / Bd 75
Hohenloher Zentralarchiv Neuenstein: Wa 260 / Bd 16
Hohenloher Zentralarchiv Neuenstein: Ba 35 Bü 687
Hohenloher Zentralarchiv Neuenstein: Ba 35 Bü 784
Hohenloher Zentralarchiv Neuenstein: Ba 35 Bü 791
Hohenloher Zentralarchiv Neuenstein: Wa 130 Bü 65
Hohenloher Zentralarchiv Neuenstein: Wa 260 Bd 16
Hohenloher Zentralarchiv Neuenstein: GA 10 Schubl. 5 Nr.86 - 1398 Balmershof
HStA Stuttgart A 158 3314
Lehenbuch Hochstift Würzburg 1303-1313, S.90
Hauptstaatsarchiv Stuttgart A17a Bü 297 (1670, 1738-41)
Hauptstaatsarchiv Stuttgart A281 Bü 414 (1742)
StAL D 37 I Bue 4540 Untersuchung über die Gült- und Sterbfallsrückstände aus dem Pregellehen zu Verrenberg
https://www.wikiwand.com/de/Burg_Maienfels